YUKNO – „Ich kenne kein Weekend“

Was sich mit der viel gelobten 2016er-EP „König ohne Land“ und diversen Singleveröffentlichungen im Grunde genommen angedeutet hat, findet mit dem Erscheinen des Albums „Ich kenne kein Weekend“ (Yukno the Records) nun seine beeindruckende Bestätigung. Mit dem steirischen Zweier YUKNO scharrt eine Band in den Startlöchern, die definitiv für Höheres berufen zu sein scheint und mit Sicherheit einiges an Staub aufwirbeln wird.

Eines ist unüberhörbar: Diese Truppe hat etwas ganz anderes im Sinn, als dem gewöhnlichen Pfaden entlangzuschreiten. Der aus der Steiermark stammende Zweier Yukno – gesprochen [juːnoː] – zeigt sich als eine Band, die sich dem Thema „dezent elektronisch angehauchtem Indie-Pop“ aus einem doch etwas anderen Blickwinkel annähert. Auf „Ich kenne kein Weekend“ regieren die melancholisch verträumten, manchmal dunklen Noten, eine elegante und zuweilen lässige Zurückhaltung fern jedes ausufernden musikalischen Schauspiels, die ihre ganz eigene Schwingung entwickelt und auf wunderbar unaufgeregte Weise jede Oberflächlichkeit auf wirklich packende Art in die anspruchsvolle Tiefe durchstößt.

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Popsongs fern jeder Untiefe

Albumcover Ich kenne kein Weekend
Albumcover “Ich kenne kein Weekend”

Den Brüdern Georg und Nikolaus Nöhrer, die einst mit der Band Neodisco erfolgreich durch die heimischen Clubs tingelten, geht es nicht darum, für ausgelassene Partylaune zu sorgen, nein, ihre mit nachdenklichen deutschsprachigen Texten geschmückten Nummern offenbaren sich als musikalische Einladung, sich für einige Momente fallen zu lassen und sich von den feinen Melodien, tanzbaren Beats, den raumausfüllenden Synthieflächen und dem warmen Sound einfach mittreiben bzw. umgarnen zu lassen. Das Zweiergespann aus der Steiermark trifft in seinen Songs einen Ton, der eine ganz eigene Stimmung entfaltet, einen, der zwar einige Linien in die musikalische Vergangenheit des Pop zieht, aber genauso – ohne jede gewollte Anbiederung – den heutigen Zeitgeist trifft.

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Yukno liefern mit ihrem Erstlingswerk auf jeden Fall ein mehr als nur ein interessantes Kontrastprogramm zum unzähligen Male im Pop Produzierten ab. „Ich kenne kein Weekend“ ist ein Album geworden, das sein Pulver nicht schon nach kurzer Zeit verschossen hat, sondern von Mal zu Mal wächst und die Zuhörenden immer wieder von Neuem in andere Dimensionen abheben lässt. Wirklich stark.

Michael Ternai

Yukno live
21.02. Prinzenbar, Hamburg (mit Liam X)
22.02. Jungle, Köln (mit Liam X)
23.02. Muffatcafé, München (mit Liam X)
24.02. Schräglage, Stuttgart (mit Liam X)
04.03. Berghain Kantine, berlin (mit Liam X)
05.04.-07.04. Dynamo Festival, Dornbirn
10.04. schonschön, Mainz
11.04. Yuca, Köln
12.04. Uebel & Gefährlich, Hamburg
16.04. Musik & Frieden, Berlin
25.04. B72, Wien
27.04. PPC, Graz

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