Am Freitag, 17.Jänner wurde im Salzburger Rockhouse der mittlerweile 17. “Xtra Ordinary-Sampler” präsentiert, der sich mittlerweile zur wichtigsten musikalischen Visitenkarte der Rock/Pop-Szene in und um Salzburg herum entwickelt hat. Initiator und Rockhouse-Geschäftsführer Wolfgang Descho kann dabei auch auf eine lange Erfolgsgeschichte verweisen, die sich für einzelne Acts nicht zuletzt in Plattenverträgen (The Purple Souls) niedergeschlagen haben. Auch heuer hatte wieder die zehnköpfige Fachjury aus Musikern, Journalisten und Fans die Qual der Wahl. Entstanden ist dabei ein bunter Stilmix der Salzburger Musikszene zwischen Blues, Pop, Indie-Rock, Metal, Alternative/Indie bis hin zu HipHop.
Musikalisch wird dabei einiges geboten. Elaborierter Pop im rockigen Mid-Tempo (Thirteen), amtlicher Rock/Pop mit Chartappeal (The Makemakes,
Please Madame), Indie-Pop/Rock mit grossem Pathos (Olympique, Purple Souls), Retro-Rock mit Sixties-Garagen-Einschlag (The Buttons), Electronic Rock und Electro mit 80s Synth-Pop/Dark Wave- bzw. Trance/Ambient Schlagseite (EHM, NEIS), elegische Alternative-Sounds (Rita Anna Fedor) sowie Deutsch-Rock (Abteilung B) und amtlicher Metal (Disgraced Life). Hervorzuheben sind daneben jedoch vor allem jene Bands, die zeigen, dass die Salzburger Musikszene durchaus zu sehr eigenständigen und zukunftsweisenden Entwürfen fähig ist.
Da wären einmal die elegisch-schwerelosen “Acoustic Rock”- Klanglandschaften von The Talisman Collection, die ausgefeilten, dabei durchaus an die besten Momente der schwedischen Popmeister The Cardigans erinnernden, Pop-Balladen von Roia, die mit Streichern und moderner Soundästhetik gesponnenen Klavierballaden von Sophija, der von jugendlicher Frische getriebene unwiderstehliche Indie/Alternative-Pop von Manchester Snow, der beinahe auch als Chill Wave durchgehende, sehr avancierte “Alternative Electro” der Ausnahmeband deadnote.danse! sowie die klassisches Pop/Rock-Songwritertum der 1970er revitalisierenden Bands/Projekte The Vintage Cinema Club (Psychodelic Independent) und Gospel Dating Service (Alternative). Nicht vergessen wollen wir dabei auch die vitale Salzburger HipHop-Szene, die diesmal mit Golo und dem Durchstarter Dame mit zwei ebenso unterschiedlichen wie zwingenden Tracks vertreten sind sowie der superbe “Dirty Rock’n’Roll” der Metal/Hardcore-Rapauken Ghouls Come Knockin’.
Im Rahmen der Präsentation des Salzburger Szene-Samples wurde – wie mittlerweile jedes Jahr – auch der mit € 3.000.- dotierte Heimo Erbse-Preis vergeben. Nach den bisherigen Preisträgern (Plastotype/2010, The More Or The Less/2011 und The Steaming Satellites/2012) wurde er diesmal verdientermassen endlich an die nicht nur in der Salzburger Musikszene als eher etwas extraganz bezeichneten The Helmut Bergers. Die ihrem Namenspatron immer wieder alle Ehre machende Band gehört ja auch wirklich zum coolsten Popphänomen aus der Mozartstadt. Befragt, ob der Preis ein Überraschung war, meint Band-Mastermind Paul Konarski lakonisch: “Ich glaube jeder verdient mal Anerkennung. Auch wir! Andere Bands werden auch mal zum Handkuss kommen. Jetzt waren wir dran! Zum Glück.” Dabei unterstreicht Konarski auch die Wichtigkeit solcher Preise: “Viele vergessen gerne, dass Kunst Arbeit ist und diese bekommt leider immer weniger finanzielle Beachtung. Das ist schade, aber dann muss man eben kämpfen und sich beweisen! Am Schluss sagt dann eh jeder ich habe immer an euch geglaubt…” Investiert soll das Preisgeld jedenfalls “Cent für Cent” in das nächste Album werden.
“Xtra Ordinary, Volume 17” ist erhältlich bei: Rockhouse Service Center, Abendkasse (Nur bei RH-VAs), und im Onlineshop Preis: 13.- regulär / 11.- Rockhouse-Member
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