WOSCHDOG – „Foin“

Es gibt sie erfreulicherweise immer wieder, diese kleinen, aber umso feineren musikalischen Überraschungen, die man im ersten Moment nicht erwartet, von denen man letztlich aber vollends in den Bann gezogen wird. Das Debütalbum „foin“ der Wiener Band WOSCHDOG ist definitiv eine solche.

In der Musik der vierköpfigen Truppe kommen Poesie im Wiener Dialekt und musikalische Tiefe auf wahnsinnig stimmige Weise zusammen. Das Bild, das sich in den im dezenten Tempo gehaltenen und minimalistisch instrumentierten und arrangierten Stücken malt, ist ein geheimnisvoll dunkel, düster und melancholisch gefärbtes und wirkt vom Sound her irgendwie aus der Zeit gefallen. Die musikalische Sprache, die Ingrid Lang (Gesang), Sebastian Seidl (Keys, Electronics), Karl Stirner (Zither) und Johannes Wakolbinger (Schlagzeug) zu Gehör bringen, ist eine, die einer hochgradig eigenwilligen Ästhetik folgt und aufgrund ihrer ungewöhnlichen stilistischen Mischung nur schwer einer einzelnen Kategorie zuzuordnen ist.

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Musik, die auf emotionaler Ebene bearbeitet

In den Nummern vermischen sich Downtempo, Jazz, Elektronik, Trip-Hop und Blues zu etwas höchst eigenständig Schwingendem, zu einem Klang, der sich in Kombination mit Ingrid Langs persönlichen Geschichten, ihrem Umgang mit Sprache, ihrer Akzentuierung der Worte und ihrem schaurig schönen Gesang zu einem ungemein atmosphärisch klingenden Hörerlebnis auswächst. Die von dem Vierer dargebotenen Nummern wirken wie ein Sog, sie ziehen einen langsam unaufhaltsam in die Tiefe und bearbeiten einen dabei im schönsten Sinne auf einer emotionalen Ebene. Man kommt schlicht und einfach nicht aus, nicht in irgendeiner Art von den Songs des Vierers berührt zu werden.

woschdog geben mit „foin“ auf jeden Fall ein beeindruckendes erstes Lebenszeichen von sich, eines, das hoffentlich nicht unbemerkt bleibt. Denn das, was die Ingrid Lang, Sebastian Seidl, Karl Stirner und Johannes Wakolbinger auf ihrem Debüt bieten, hat schon eine ganz eigene Klasse.  Die Musik des Wiener Quartetts besitzt dieses gewisse Etwas, diese Note, an der man einfach hängen bleibt.

Michael Ternai

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