East meets west – Zu einem höchst interessanten musikalischen Aufeinandertreffen kommt es am 26. Juni im Dornbirner Spielboden. Österreichs Saxophonvirtuose Wolfgang Puschnig, der Pianist Paul Urbanek und der amerikanische Bassist Jamaaladeen Tacuma vereinen sich mit dem koreanischen Perkussion-Ensemble “SamulNori”. Mit im Gepäck haben die Musiker ihre gemeinsam aufgenommene neue CD “Red Sun & SamulNori”.
Wer Wolfgang Puschnig kennt, der weiß, dass der Saxophonist mit Vorliebe musikalische Herausforderung sucht. Er führt Stile zusammen, die auf den ersten Blick nicht wirklich kompatibel wirken. Zu großer Bekanntheit gelangte der Musiker durch sein inzwischen fast legendäres Programm “Alpine Aspects”, bei dem er die musikalischen Besonderheiten des Jazz und der traditionellen volkstümlichen Musik wie kein anderer zu vermengen wusste. Auch in unzähligen anderen Projekten konnte der Jazzer seine immense Vielfältigkeit und Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen. Wolfgang Puschnigs Bestreben ist es stets, verschiedene musikalische Traditionen und Kulturen mit einer großen Portion Experimentierfreude unter einen Hut zu bringen. Der Saxophonist vollzieht dabei einen ästhetischen Spagat Weltoffenheit und den eigenen, regionalen Wurzeln, ein Spagat, der in dieser Form nur wenigen gelingt.
Wie Puschnig bedarf auch Jamaaladeen Tacuma keiner großen Vorstellung. Der in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts geborene Bassist lehnte sich sehr stark Ornette Coleman an, in dessen Band er auch viele Jahre tätig war. Mit Hilfe seines “Mentors” gelang es Jamaaladeen Tacuma, dessen “Concept of Harmolodics” mit Funk zu kombinieren. Wie vielseitig er in seiner Arbeit zu sein in der Lage war, beweisen auch die unzähligen Produktionen im Popbereich wie etwa für Taj Mahal, Grace Jones oder Madonna. Auch heute noch ist der Musiker an unzähligen Bandprojekten beteiligt und drückt immer noch jedem einzelnen seinen unverwechselbaren Stempel auf. Paul Urbanek komplettiert das Trio. Spielerisch steht der Pianist den beiden großen Namen natürlich um nichts nach. Auch ihm gelingt es sich einzubringen und in der Musik seine hörbaren Spuren zu hinterlassen.
Mit Wolfgang Puschnig verbindet das Ensemble”SamulNori” eine bereits jahrelange Freundschaft. Seinen Anfang nahm die Zusammenarbeit vor zwei Dekaden, als die Koreaner den österreichischen Musiker zufällig auf einem Festival spielen hörten und ihn sogleich dazu einluden, gemeinsame Sache zu machen. Die sechsköpfige Truppe bewegt sich musikalisch im Spannungsfeld alter schamanistischer Traditionen und moderner Kompositionen.
Vorhersagen zu treffen, welche Richtung die Musiker beschreiten werden, ist nahezu unmöglich. Zu unterschiedlich erscheinen die musikalischen Zugänge auf den ersten Blick. Auf jeden Fall können die BesucherInnen einer musikalischen Reise entgegenblicken, dessen Ziel bis dato noch unbekannt ist.(mt)