Wolfgang Mitterer: Klanginstallation in Luxemburg

Der österreichische Komponist, Organist und Elektroniker Wolfgang Mitterer ist auch in Luxemburg seit seiner Orgelperformance zu Nosferatu kein Unbekannter mehr. Beim Festival musique/visuelle (23.-31.3.) der Philharmonie Luxembourg, an der Matthias Naske, vormals Jeunesse, als künstlerischer Direktor und Bernhard Günther, vormals mica, als Dramaturg in maßgeblichen Programm-Funktionen erfolgreich tätig sind, stellt Wolfgang Mitterer im Grande Auditorium seine Orgel-Installation zeit vergeht . V aus. Die Vernissage ist am Sonntag, 25.3.

Schnittflächen zwischen Hörerwartung und Ungehörtem

Das Grand Auditorium mit seinen Logenhäusern und der Konzertorgel wird mit der Klanginstallation zeit vergeht.V als ein mehrdimensionaler Raum erfahrbar, dessen klare Bühnenperspektive immer wieder aufgelöst wird: Die über ein Interface angesteuerte selbstspielende Orgel (die Schuke Orgel in der Philharmonie ist eine der größten und vielseitigsten modernen Konzertsaalorgeln) wird Teil einer geloopten 60-minütigen Komposition, die aus in den Logenhäusern versteckten, indirekt in den Raum strahlenden Lautsprechern erklingt. Die Besucher können Platz nehmen, wie bei einem Orgelkonzert, oder durch den Raum gehend den unterschiedlichen Klangreflexionen folgen. Diese Installation schafft einen hörbaren Raum; Mitterer selbst spricht von den Schnittflächen zwischen Hörerwartung und Ungehörtem.

Das Festival musique/visuelle, in dessen Rahmen diese Installation aufgebaut wird, lädt auch sonst zu außergewöhnlichen Begegnungen im Grenzbereich zwischen dem Hörbaren und dem Sichtbaren ein: Vom live gespielten Hightech-Soundtrack (Fritz Langs Metropolis, 24.03.) bis zur Klangkunst-Ausstellung mit interaktiven Skulpturen in der Philharmonie und im nahe gelegenen Musée d’Art Modene MUDAM (Vernissagen am 23./25./29.03), vom MIDI-Roller bis zur flötespielenden Maschine (Klangapparate im Konzert, 23.03.), von Musikvideos zwischen Popkultur und Experiment (Long night of the music video, 29.03.) bis zur rasanten Verschmelzung von Live-Video und Live-Elektronik (Rechenzentrum, 31.03.) – an sechs Tagen im März verwandelt sich die Philharmonie in ein komplexes Universum aus Kino, Video, Musik, Kunst und Multimedia.

Die Ausstellung Klangkunst im Rahmen des Festivals zeigt in Begleitung des Konzertprogramms im Rahmen von Luxemburg und Großregion – Kulturhauptstadt Europas 2007 eine ganze Reihe weiterer Arbeiten und Installationen internationaler Klangkünstler.
(Programmtext Philharmonie Luxembourg/hr, Programmdetails siehe Link)

Foto Orgel und Foyer © Philharmonie Luxembourg

Wolfgang Mitterer