Wolfgang Ambros im Theater am Spittelberg

Zum Ausklang der diesjährigen Sommersaison im Theater am Spittelberg hat sich die Direktorin des Selben – Nuschin Vossoughi  –  noch ein ganz besonderes Schmankerl in der Hinterhand aufbehalten. An den finalen Konzertabenden am 25. und 26. September ist niemand Geringerer als Wolfgang Ambros zu Gast. Schon vor zwei Jahren wusste die Austropop-Legende mit seinem außergewöhnlichen Akustik-Programm, das Publikum zu begeistern.

Es ist immer wieder interessant zu beobachten, welche Intimität Songs entwickeln können, werden sie auf die wesentlichsten Elemente reduziert. Oft genügen schon eine Gitarre und ein Sänger, um den Liedern neues Leben einzuhauchen und ihre tief liegende Essenz zu entlocken. Vor zwei Jahren schon versuchte auch Wolfgang Ambros im Theater am Spittelberg seine Hits unplugged zu performen, mit dem Ergebnis, dass ihn das Publikum schlicht und einfach euphorisch abfeierte.

 

Gerade in solch einem kleinen Rahmen entfalteten die Songs des inzwischen doch in die Jahre gekommenen Musikers eine ungeahnte gefühlvolle Tiefe und Emotionalität, die schlichtweg unter die Haut geht. Ein weiterer herauszustreichender Aspekt ist, dass es Ambros nicht alleine dabei belässt, einen Hit nach dem anderen runter zu spielen. Jene, die bloß mit den bekanntesten Songs vertraut sind, werden überrascht sein, welche musikalischen Schätze er aus seiner Kiste zu ziehen vermag.

 

Einen nicht unwesentlichen Anteil an der Stärke der musikalischen Darbietung hat der Pianist Günter Dzikowski. Dieser belegt mit seinem kraftvollen und leidenschaftlichen Klavierspiel, dass er nicht nur die Rolle des Begleiters des großen, berühmten Wolfgang Ambros einnimmt, sondern auch für die Umsetzung des Programms ein unverzichtbares Element darstellt. Dabei geht das Duo völlig zwanglos an die Angelegenheit heran. So erinnert ein Konzert viel mehr an eine improvisierte Session, als an ein fix einstudiertes Programm. Genau diese Leichtigkeit ist auch, die den Funken schließlich auf das Publikum überspringen lässt. Zwischendurch gibt Wolfgang Ambros, immer mit einem Augenzwinkern, Anekdoten aus seiner langen Karriere zum Besten, was der Darbietung zusätzliche Spontaneität verleiht.

 

Alles in allem darf man getrost sagen, dass dieses Konzert der diesjährigen Sommersaison im Theater am Spittelberg einen würdigen Schlusspunkt setzt und man nur hoffen kann, dass es Nuschin Vossoughi  auch im kommenden Jahr gelingt, ein ähnlich starkes Programm auf die Beine zu stellen.(mt)