Wladigeroff Brothers – For the Greatest and Little Things

Hierzulande schon lange keine Unbekannten mehr sind die aus Bulgarien stammenden und nun seit gut fünf Jahren in Österreich wirkenden Wladigeroff Brothers. In unterschiedlichen Formationen aktiv, haben sich Alexander (Trompete, Flügelhorn) und Konstantin (Klavier, Klarinette) als herausragende und virtuos agierende Instrumentalisten binnen kürzester Zeit einen Namen machen können. Ihre gemeinsam erschaffene Musik steht, wie auch auf ihrer aktuellen CD „For the Greatest and Little Things“ (Holophon) zu hören, für ein hohes Maß an klanglicher Vielfalt, wie für das Zusammenführen verschiedenster Traditionen, Spielformen und Stile.

Eine wirklich exakte Zuschreibung in ein bestimmtes Genre lässt sich bei dem von den Wladigeroff Brothers Gebotenen nicht treffen. Es handelt sich hier um ein Gebrüderpaar, das sich vor allem zwischen den verschiedenen musikalischen Stühlen wohlfühlt. In Bulgarien geboren und seit einigen Jahren in Österreich wirkend, ist die Klangsprache der beiden Söhne des Komponisten, Pianisten und langjährigen Dirigenten des Radiosymphonieorchesters Sofia, Alexander Wladigeroff sen.( 1933 -1993) eine, in der verschiedenste Klangtraditionen in verspielter Art miteinander verwoben werden.

Der klassische und beschwingte Jazz europäischer Prägung findet sich im vielschichtigen Sound des von einer illustren Schar an internationalen AusnahmemusikerInnen unterstützten Zweiergespanns (unter anderem an dem Album mitgewirkt haben die Schwester der beiden Ekaterina Wladigeroff am Klavier, der Saxophonist Vladimir Karparov und der Bassist  Milan Nikolic) genauso wieder, wie auch Elemente der Klassik und der vielen Volksmusiken Südosteuropas. Hinzu treten Rhythmen des Latin und Salsa, womit im Ergebnis Stücke einer überaus bunten Mischung entstehen, die, in manchen Momenten fast schon filmmusikalischen Charakters, viel Atmosphäre und Stimmung entwickeln.

Was Alexander und Konstantin Wladigeroff auszeichnet, ist die Fähigkeit, ihrer Musik diese bestimmte Leichtfüßigkeit, Lebendigkeit, Wärme und zugleich eine immer treibende Dynamik zu verleihen. Die meist in weiten Spannungsbögen aufgebauten Stücke wissen zu berühren, lassen in manchen Passagen aber auch den Drang zum Tanz entstehen. „For the Greatest and Little Things“ ist auf jeden Fall ein Album, welches man schon einer intensiven Hörprobe unterziehen sollte. (mt)

http://www.wladigeroff.com
http://www.holophon.com