„Wir sind extrem stolz auf das Ergebnis” – EINHORN im mica-Interview

Ihre Songs sind bunt, sehr gut gelaunt und gehen wegen der deutschen Lyrics sofort ins Ohr. EINHORN ist eine frische Band aus dem Burgenland, die mit viel Spaß ans Musikmachen rangeht und gleichzeitig darauf achtet, cool zu bleiben. Am 17. Juni erschien „Galactica“ in Österreich, am 22. Juni wird das Album auch in Deutschland veröffentlicht werden. Mit den ästhetisch sehr ansprechenden Musikvideos deckt das Quartett auch den visuellen Bereich perfekt ab und erinnert mit den selbstironischen Clips ein wenig an BILDERBUCH oder WANDA. Mit Anne-Marie Darok sprachen die Musiker über ihren Namen und ihre Karrierepläne als junge Band.

Das Einhorn ist zurzeit wohl das beliebteste Fabelwesen – überall wird man mit seiner bunten Individualität konfrontiert. Sind Sie Einhorn-Fans der ersten Stunde oder wollten Sie auch ein bisschen auf der Hype-Welle mitreiten?

Einhorn: Keines von beiden, obwohl zuzugeben den Film „Das letzte Einhorn“ ORF-bedingt wohl jeder von uns in seiner Kindheit zu Weihnachten geguckt hat. Dass es so einen Hype um das Einhorn derzeit gibt, war uns – mit Ausnahme einiger Hipster-Klischees – zum Zeitpunkt der Wahl des Bandnamens gar nicht richtig bewusst

Wie sind Sie als Band zusammengekommen?

Einhorn: Wir kennen uns alle schon relativ lange, daher aus guter Freundschaft und der Leidenschaft für genau die Art von Musik, die wir gerade machen.

Und wie arbeiten Sie als Band zusammen, gibt es da eine strenge Rollenverteilung oder sind die Grenzen fließender?

Einhorn: Es gibt eine Rollenverteilung, aber als „streng“ würde ich sie nicht bezeichnen. Alle Vorschläge musikalischer oder anderer Natur werden diskutiert und fließen in irgendeiner Form in das Projekt ein.

In einem Interview haben Sie gesagt, dass Sie sofort wiedererkannt werden wollen. Also, dass jemand Ihre Musik hört und sich denkt: „Ah, das ist ja EINHORN!” Wie kann man so eine Authentizität erreichen?

Einhorn: Wenn wir das wüssten, dann hätten wir sie ja schon längst …

Unter welchem musikalischen Einfluss stehen Sie privat?

Einhorn: Alles Mögliche – angefangen bei Roosevelt, Passion Pit, Haim, Nyle Rodgers, Passion Pit, Daft Punk und vielen mehr.

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Ist Ihr Song „Schöner als Berlin” ist eine Ode an Wien. Oder wollten Sie in guter österreichischer Manier die deutsche Hauptstadt nur ein bisschen piesacken?

Einhorn: Wiederum keines von beiden. In „Schöner als Berlin“ geht es in erster Linie nicht darum, dass die Stadt Wien an sich schöner als Berlin ist. Und schon gar nicht darum, dass Österreich besser als Deutschland ist! Wien steht hier repräsentativ für die Band-Szene und Berlin für die DJ-Szene. Der Rest erklärt sich wohl von selbst!

Viele österreichische Bands singen auf Englisch. Warum haben Sie Deutsch als Ihre Musiksprache gewählt?

Einhorn: Weil wir uns nicht hinter bedeutungslosen englischen Lyrics verstecken und unsere Texte in den Vordergrund stellen wollen.

Man könnte sagen, dass „Schöner als Berlin” und auch „Tuxedo Mask” etwas von einem Sommerhit haben. Wie stehen Sie zu solchen Bezeichnungen beziehungsweise Kategorisierungen?

Bild Einhorn
Einhorn (c) Sebastian Windisch Photography

Einhorn: Solange sie nicht thematisch mit den anderen bereits 100.000-mal besungenen Sommer-Sonne-Palmen“-Hits verglichen werden, können wir gut damit leben.

Das Video zu „Tuxedo Mask” erinnert ein bisschen an „Maschin” von Bilderbuch. Die lasziven Blicke in den Rückspiegel, die Art, wie die Bandmitglieder in Szene gesetzt werden, und natürlich der Fokus auf das Auto selbst – alles irgendwie sexy und charmant-lässig gleichzeitig. Wie ist dieser Clip zustande gekommen?

Einhorn: Wir haben in diesem Fall ausnahmsweise alles vom Konzept bis zur Ausführung des Videos ausgelagert. Bis auf die mit Disco-Spiegeln beklebten Utensilien entstammt das Video nicht unseren Köpfen. Wir sind extrem stolz auf das Ergebnis.

Welche Tipps können Sie österreichischen Bands geben, die gerade in den Startlöchern stehen?

Einhorn: Da wir selbst noch in den Startlöchern stehen, maßen wir uns nicht an, hier groß mit Ratschlägen herumzuwerfen. In jedem Fall sollte unserer Erfahrung nach bei jeder großen Entscheidung – beispielsweise die Zusammenarbeit mit Produzenten und Labels betreffend – das Bauchgefühl stimmen.

Was steht für Sie als Nächstes auf dem Plan? Album promoten, eine Tour starten?

Einhorn: Wir setzen aktuell alles – und vor allem unseren Booker – daran, im Herbst möglichst viele Konzerte spielen zu können. Geplant ist außerdem ein weiteres Video Ende des Sommers und es folgen Studio-Live-Sessions zu zwei Songs von unserem Album.

Herzlichen Dank für das Gespräch.

Anne Marie Darok

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