Eine in Wien stattfindende Veranstaltungsreihe dürfte sich ja eigentlich nur mit dem Attribut “vielseitig” schmücken, wenn im Programm an der einen oder anderen Position auch das Wienerlied aufscheint. Der Auftritt von Steinberg und Havlicek am 21. Juni im Theater am Spittelberg wartet nun gleich mit zwei Tatsachen auf. Damit, dass das heurige Programm am Spittelberg tatsächlich vielseitig ist und außerdem, dass das Wienerlied einfach nicht tot zu kriegen ist.
Traude Holzer und Peter Havlicek beweisen, dass sämtliche Klischees, die sich um das Wienerlied ranken, wahr sind, vor allem eben dasjenige, dass es nicht tot zu kriegen ist – auch durch Steinberg und Havlicek nicht. Dem Duo gelingt mit Kontragitarre und zweistimmigem Gesang der Spagat zwischen gelebter Tradition und Zeitgemäßem, sowie die spürbare Sorgfalt im Umgang mit dem gesungenen Wort.
Traude Holzer wuchs in den steirischen Bergen mit Familienmusik auf. Durch den Zither spielenden Vater und viele Wiener Gäste war ihr die Wiener Musik stets vertraut. Neben Peter Havlicek hat sie unter anderen mit Sheila Jordan, Melanie Bong, Jay Clayton und Darja Svajgar gesungen.
Peter Havlicek studierte in Graz Jazzgitarre bei Harry Pepl, verfiel aber schon bald darauf der Kontragitarre. Seitdem konnte er schon Zusammenarbeiten mit u.a. Ed Thigpen, Neue Wiener Conzertschrammeln, Palmina Waters, Wolfgang Böck und Adi Hirschal in seinen Lebenslauf aufnehmen.(mm)