WIENER.LIED.GUT – Dreitägiges Dialekt-Festival in der Kunstbox

Unter dem Titel WIENER.LIED.GUT findet vom 18. bis zum 20. Jänner 2018 in der Seekirchner KUNSTBOX ein dreitägiges Festival im Zeichen des aktuellen Wienerlieds statt.

Los geht es am Donnerstag (18.01.2018) um 20.00 Uhr mit dem Kollegium Kalksburg und ihrem Programm „ewig.schod.drum“. Die drei Herren des Kollegium Kalksburg interpretieren gebenedeites Liedgut im Geiste Heinz Conrads und gelten damit wahlweise als Dadaisten oder als Dekonstruktivisten des Wienerlieds. Heinz Ditsch (Akkordeon, Singende Säge, Stimme), Paul Skrepek (Kontragitarre, Perkussion, Stimme) und Wolfgang Wizlsperger (Stimme, Euphonium, Kamm) benutzen das traditionelle Wienerlied als musikalische Ausgangsbasis und mischen eigene, brutal morbide Texte zwischen betörend schön schwebende Klänge. Vom Jazz bleibt nur der Atem, und die nötige Dosis Soul haben sie auch im Blut, Urwiener Soul, versteht sich. Und das seit mittlerweile 20 Jahren. Wer so inbrünstig den Tod besingt, muss das Leben doch sehr lieben!

„Wean und schdeam” heißt es dann am Freitag (19.01.2018) ab ebenfalls 20 Uhr mit dem Agnes Palmisano Trio (Agnes Palmisano, Daniel Fuchsberger und Andreas Teufel). Auf den Programm steht dabei eine musikalisch-philosophisch, augenzwinkernde Abhandlung über das Werden und Vergehen im Allgemeinen, sowie über Wien und seine Beziehung zum Tod im Speziellen: bisweilen nachdenklich, zumeist sehr vergnüglich und allemal unausweichlich. Dabei treffen traditionelle Wiener Lieder, Dudler und Kabarettlieder auf Neukompositionen, die bereit sind, das Erbe anzutreten und mit heutigen Stilmitteln zu bereichern. Für den Falter jedenfalls „ein leidenschaftliches Stück Wiener Musikkunst“ und auch die OÖ Nachrichten konnten nur jubeln: „Fulminante, teils eigene Texte, entführen in die Welt der Emotionen, in der das Lachen häufig neben dem Weinen wohnt, das Leben neben dem Tod. Und dort, wo die Sprache an ihre Ausdrucksgrenze stößt, da setzt sie mit dem Dudeln fort(…) Wenn Palmisano in lichten Tonhöhen jubiliert, dann purzelt es in der Gefühlslandschaft wie beim Kegelscheiben.“

Abgeschlossen wird das Festival am Samstag (20.01.2018) mit Martin Spengler und den foischn Wienern, die mit ihrem neuen Programm „ummi zu dia“ ab 20.00 Uhr auf der Bühne stehen werden. Die Poetik des Martin Spengler ist im mittlerweile großen Feld der umgangssprachlichen, österreichischen Popdichtung einzigartig in ihrer Qualität. Sie ist von einer sprachlichen Virtuosität, welche die Melancholie Wiens einfängt, und einer Stimmung, die einen vom ersten Satz an fesselt und erst mit Verklingen des letzten wieder entlässt. Dies gepaart mit dem prägenden Groove seiner Songs macht das Besondere an den „foischn Wienern“ aus. Kurz: Ein Aufbrechen, das in dieser Form an den Soulman of Wienerlied, Franz Schubert erinnert.

WIENER.LIED.GUT

Don, 18.01.2018 – 20.00 Uhr
Kollegium Kalksburg: “ewig.schod.drum”

Fre, 19.01.2018 – 20.00 Uhr
Agnes Palmisano Trio: “Wean und schdeam”

Sam, 20.01.2018 – 20.00 Uhr
Martin Spengler & die foischn: „ummi zu dia“


Kulturverein KunstBox
Anton-Windhager-Strasse 7
5201 Seekirchen

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