Wiener Konzerthaus: UNISONO – Kinder und Jugendprojekte

Unter Schirmherrschaft der Österreichischen UNESCO-Kommission und mit Unterstützung des Stadtschulrats für Wien startet das Wiener Konzerthaus ab dieser Saison unter dem Motto UNISONO verschiedene Projekte für Kinder und Jugendliche, in denen diese selbst aktiv Musik machen und erleben sollen. In Zusammenarbeit mit Künstlern und Musikpädagogen sollen Volksschulkinder beim Sing-Along-Projekt Lieder singen, Jugendliche zwischen 13 und 17 komponierend ein eigenes Werk erarbeiten oder eigene Songs bearbeiten und aufführen.

Kreativ sein und Musik aktiv erlebenUNISONO wurde gestern, Montag, im Konzerthaus von Monika Jeschko als Referentin der neu geschaffenen “Konzerthausjugend” und vom Konzerthaus-Intendanten Bernhard Kerres präsentiert: “Selber Musik zu machen – zu singen, zu spielen, ja sie sogar selber zu komponieren – verändert ganz stark die Wahrnehmung beim Musikhören. Wir im Wiener Konzerthaus erleben täglich die bewegende Kraft der Musik. Und wir möchten dazu beitragen, auch heranwachsenden Generationen einen direkten Kontakt zur Musik zu eröffnen”, sagte Kerres in einem einleitenden Statement.

 

Gabriele Eschig (UNESCO-Kommission) unterstrich, dass die Initiative in bestem Einklang mit den Zielen des 2006 in Lissabon verabschiedeten Leitfadens für kulturelle Bildung (“Road Map for Arts Education”) stünde, der auf  Erhaltung des Menschenrechtes auf Bildung und Teilnahme am kulturellen Leben, die Entwicklung individueller Fähigkeiten, die Verbesserung von Bildungsqualität sowie die Förderung des Ausdrucks kultureller Vielfalt abzielt. Befördern soll dieser Katalog die kulturelle Selbsttätigkeit der Menschen als Voraussetzung für Innovationsfähigkeit und (multi)kulturelle Vielfalt. Dazu gehöre auch die Bewahrung des immateriellen kulturellen Erbes. Wolle man diese gewährleisten, müsse man besonders auch dem Verlust des gemeinsamen Musizierens und Singens gegensteuern, so Eschig.

 

Susanne Brandsteidl (Stadtschulrat) verwies auf ernüchternde Statistiken, was die Nutzung kultureller Angebote in Stadt Wien betrifft: 94 % der Österreicher hätten noch nie in ihrem Leben die Wiener Staatsoper oder den Musikverein besucht. Sie appellierte an die anwesenden Vertreter verschiedener Schulen, das Angebot des Konzerthauses zu nützen und sagte seitens ihrer Institution jede Unterstützung zu.

 

Den  in den Schubert-Saal geladenen Multiplikatoren und LehrerInnen wurde das Angebot des Konzerthauses, das in dieser Saison startet, schmackhaft gemacht:  Neben der zweiten Folge des vor Weihnachten gestarteten SING ALONG-Projekts für das allgemeine Publikum (unter dem Motto “Frühling” kann man im Mozart-Saal am 12. April wieder mit Unterstützung der Singakademie gemeinsam Lieder singen) findet am 30. Mai 2008 die erste derartige Aktion für Volksschulkinder (“BLAULI No. 1”) statt.

 

Das Jugendprojekt TERRA UNIQA, bei dem in einer einwöchigen Projektwoche SchülerInnen möglichst eines ganzen Jahrgangs einer Schule singend, Instrumente spielend und tanzend ein Werk, zuerst  eine Suite zum Thema “Wasser”,  kreieren sollen, soll voraussichtlich im Juni 2008 im Konzerthaus geprobt und aufgeführt werden. In die Probenarbeit sollen neben den Coaches und Lehrern auch “Künstler des Konzerthauses” – welche, war nicht in Erfahrung zu bringen – aktiv eingebunden werden. Ein weiteres Jugendprojekt bietet unter dem Titel MUSIC ROOM Workshops an, bei denen an einem Jour fix im Konzerthaus unter künstlerischer und technischer Assistenz eigene Songs erarbeitet und aufgenommen werden können (hr).

 

Anmeldungen und Informationen:
Wiener Konzerthaus
Konzerthausjugend
Mag. Monika Jeschko
Tel: +43-1-24200-333
Fax: +43-1-24200-111
jeschko@konzerthaus.at

 

Fotos: Wiener Singakademie, mica.