WIENER BRUT – „Herr Biedermann“

Drei Jahre nach ihrem bisher letzten Album „BAATZWAACHE LIADA“ melden sich KATHARINA HOHENBERGER und ihre Combo WIENER BRUT mit “Herr Biedermann” (Non Food Factory) neu aufgestellt in gewohnt urwienerischer Art zurück auf der heimischen Musikbühne.

Mit ihrem Vater Manfred im Duo war Katharina Hohenberger musikalisch noch eher auf den klassischen Wienerlied-Pfaden unterwegs, es war ein Anstrich vergangener Tage, den sie ihren Liedern und Bearbeitungen in kunstvoller Art verpassten. Wobei sie auch schon damals immer wieder auch die Brücken hin zur Moderne geschlagen haben. Nun hat sich der Vater Manfred aus dem gemeinsamen Projekt zurückgezogen und die Bühne ganz seiner umtriebigen Tochter frei gemacht. Und diese spinnt die Geschichte gemeinsam mit einigen ihrer treuesten Wegbegleiter weiter.

Lieder, die zum Lachen zu bringen, aber auch nachdenklich machen

Albumcover “Herr Biedermann”

Auf „Herr Biedermann“ zeigt sich die stilistische Breite von Wiener Brut auf jeden Fall um einiges erweitert. Klar, die klassische Note des Wienerlieds klingt in den Nummern immer noch durch, nur ist sie eben nicht mehr alleine tonangebend. Was Katharina Hohenberger, ihre Bandkollegen Johannes Münzner (Akkordeon, Klavier, Gesang), Bernhard Osanna (Kontrabass), Jürgen Groiss (Schlagzeug) sowie die Gastmusiker*innen Lorenz Raab (Trompete, Flügelhorn), Sascha Peres (Klavier) und Isabelle Eberhard (Violoncello) zu Gehör bringen, ist eine aufregende Mischung aus den verschiedensten Musikstilen. An einer Stelle lassen sie es leichtfüßig jazzeln und swingen, an anderer tanzen sie mit elegantem Schritt Richtung Chanson, dann wieder wenden sie sich berührende Art dem stillen und balladenhaften Klang zu. Das Album lädt genauso zum Tanz ein, wie es auch in eindringlicher Form die Gefühle anspricht, es weiß zu unterhalten, wie auch zu berühren.

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Inhaltlich sind es einmal mehr der Alltag der kleinen Leute, ihre Hoffnungen und Träume, ihre Enttäuschungen und ihr Grant, die von Katharina Hohenberger – die in ihrer Performance auf wunderbar authentische und ungekünstelte Art zwischen den verschiedenen Rollen hin und her wechselt – besungen werden. Die Wiener Musikantin schafft es, einen immer wieder zum Lachen zu bringen, gleichzeitig versteht sie es aber auch, einen nachdenklichen, tiefgründigen und manchmal auch bissigen Ton anzuschlagen. Zusammenfassend kann man sagen, das Wiener Brut ein wirklich herzerwärmendes Stück Musik abliefert, eines, das etwas auslöst, die Neugier entfacht und Appetit auf mehr macht.

Michael Ternai

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Wiener Brut live
29.11.2019 Radiokulturhaus, Wien – CD Präsentation
31.01.2020 Nonseum, Herrnbaumgarten
19.02.2020 Kulturwelle, Haus des Meeres, Wien

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Links:
Katharina Hohenberger
Wiener Brut (Facebook)