WIENER BRUT – „Baatzwaache Liada“

Das Wiener Vater-und-Tochter-Zweiergespann Manfred und Katharina Hohenberger veröffentlicht unter dem Namen WIENER BRUT im Frühling 2016 sein zweites Album „Baatzwaache Liada“ mit alten und neuen Wienerliedern.

Wiener Brut, bestehend aus Katharina Hohenberger (Gesang, Violine) und Manfred Hohenberger (Gesang, Akkordeon, Klavier), bespielen das Album nicht allein – sie haben diverse GastmusikerInnen, wie Bernhard Osanna (Kontrabass), Isabelle Eberhard (Violoncello), Lorenz Raab (Trompete) und Jürgen Groiss (Schlagzeug), die sie tatkräftig unterstützen. In dieser Konstellation präsentieren sie Wienerlieder auf eine Weise, die die ZuhörerInnen unwillkürlich schmunzeln lässt – richtig wienerisch, gemixt mit heimeligen Klavier- und Akkordeonklängen.

„Vater und Tochter am Abgrund der Wiener Seele“

Das Album steigt ein mit dem warmherzigen Lied „Setz di zu mir“, das von Zusammensein und Zweisamkeit handelt. Es geht weiter mit dem „Franz“, der seiner Frau wohl etwas zu viel auf der Nase herumtanzt. Begleitet wird die letztendliche Mordgeschichte von fröhlicher Trompete, flottem Klavier und Kontrabass. Es folgt ein weiteres freundliches und warmherziges Lied, bevor man das erste Duett zu hören bekommt: „In dem Herbst“. Das darauffolgende Lied handelt vom Suchen nach dem richtigen Mann und ist leicht melancholisch, wobei der Refrain „Wo is mei Mau, suachts ma an Mau“ leicht frustriert und wütend gesungen wird. Dann aber scheint der Mann gefunden zu sein, denn die Nummer sechs des Albums („Alois“) handelt vom Verliebtsein.

CD Cover Wiener Brut
CD Cover Wiener Brut (c) Mara Zemgaliete

„I wü ka oida Grantscheam wean“ ist ein Duett, das Wiener Witz zeigt: irgendwie ernst gemeint, aber irgendwie auch lustig. Manfred und Katharina Hohenberger bringen das Lied auch wirklich authentisch rüber, man merkt wirklich, wie sie beim Singen schmunzeln. Nach zwei weiteren Duetts folgt ein Stück namens „Ich möchte so gern ein Teenager sein“ – der Titel erklärt den Inhalt des Liedes. Begleitet wird die Stimme vom Piano. Auf dieses eher aufgeriebene Lied folgt ein sehr ruhiges „Hallelujah“ und dann ein äußerst liebenswerter Song mit dem Titel „Des deppade ‚I Love You‘“, den die beiden im Duett singen. Das Lied handelt vom Problem am Anfang der Beziehung, wenn man das erste Mal die drei süßen Worte sagt. Die Stimmung ist hier zwar ein wenig wütend, aber irgendwie muss man beim Zuhören lächeln, da man das doch schon irgendwann einmal erlebt hat und es so gut nachfühlen kann. Das Album schließt ab mit dem Track „Hoibe Leben“, einem Liebeslied der ganz großen Sorte, das von Piano und Kontrabass begleitet wird.

„Baatzwaache Liada“ ist ein warmherziges, typisch wienerisches Album, das man sich immer wieder gerne anhört. Live ist es sicher auch ein Erlebnis: Am 22. April 2016 kann man Wiener Brut in der Kulisse in Wien hören und sehen – mit einem Gastauftritt von Walther Soyka, der die CD auch aufgenommen und produziert hat.

Antonia Seierl

Wiener Brut live
22.4. Kulisse Wien, Wien

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Wiener Brut (Facebook)
Katharina Hohenberger