WIEN.MUSIK präsentiert Plexus Solaire

Wer anspruchsvollen und inspirierten Indiepop mit frankophilem Einschlag zu schätzen weiß, der sollte sich den Konzerttermin am 18. Mai in der Roten Bar des Wiener Volkstheaters im Kalender auf jeden Fall ganz dick anstreichen. Im Rahmen der WIEN.MUSIK Konzertreihe begrüßt wird mit Plexus Solaire nämlich eine Formation, die es auf wirklich wunderbare und spannende Weise versteht, gitarrenorientierter Popmusik mit französischen Texten einen ungemein eleganten und charmanten Anstrich zu verpassen. Ein Aspekt, welcher das österreichisch-französischen Bandkollektiv hierzulande zu einer echten Ausnahmestellung verhilft. Mit im Gepäck haben Plexus Solaire das neue, am Anfang des Jahres erschienene selbstbetitelte Album, das wie schon die Veröffentlichungen davor, einmal mehr mit Lobeshymnen überhäuft worden ist. Vollkommen zu Recht, hört man sich durch die in der Tat erstklassigen Stücke der in Wien ansässigen Band durch. Für mica Clubmitglieder gibt es die Karten um € 10 statt um € 12.

Es gibt sie erfreulicherweise immer noch. Die Bands, die sich nicht im Wiederholen des bereits tausendfach Gehörten verlieren und sich in ihrem Tunauf wirklich erfrischende Art vom sonst alltäglichen Einheitsbrei abheben. Seit Jahren nun schon zelebrieren Plexus Solaire ihren ganz eigenen Sound, einen, der gleichermaßen höchst gefällig wie auch sehr niveauvoll aus den Boxen schallt. Alexandre Fedorenko und Vincent Wohinz, Emanuel Rudas und  Jürgen Bauer versuchen ihre Songs auf den Punkt zu bringen, sie ohne die großen pathetischen oder klischeebehafteten Gesten des Pop in eine leicht verständliche Klangsprache zu übersetzten. Hier regiert eindeutig erfrischende Einfachheit und Eingängigkeit, mehr denn irgendeine aufgesetzte Kopflastigkeit. Die Musik soll Spaß machen und berühren. Und das tut sie auch in einem hohen Maße.

Plexus Solaire – Les horizons by mica

Was das Quartett auf den Weg bringt, ist charmant leichtfüßiger, sich sofort in den Gehörgängen festsetzender und ungemein abwechslungsreicher Gitarrenrock mit Tiefgang. Irgendwo zwischen den Polen Rock, Pop, Chanson, Blues, Folk und Liedermachertum wandelnd, entwirft das österreichisch-französische Bandkollektiv seine ganz eigene Version modernen Indierocks, der nicht nur deswegen interessant ist, weil auf Französisch gesungen wird. Dieser Aspekt verleiht zwar dem Ganzen zwar einen gewissen exotischen Touch, beschreibt aber nur bedingt das etwas „Andere“ an der Musik dieser spannenden Band. Es schwingt nämlich immer diese bestimmte Note mit, dieses bestimmte Grundgefühl, welches nur schwer in Worte zu fassen ist. Und genau das macht diese Band auch so interessant.(mt)

Foto: Reinhard Werner

 

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