Wien Modern 29 – Die erste Festivalwoche

Nach dem erfolgreichen Start mit neun ausverkauften Vorstellungen von GEORG FRIEDRICH HAAS’ „das kleine ICH BIN ICH“ im DSCHUNGEL WIEN, dem in GEORG NUSSBAUMERS „Winterreise“ unter einem Eisberg verschwindenden Konzertflügel (noch bis 12.11. kostenlos im Foyer des WIENER KONZERTHAUSES zugänglich) und dem Eröffnungskonzert mit dem ORF RADIO-SYMPHONIEORCHESTER mit über 1.000 Besuchern startet WIEN MODERN in die erste von vier Wochen Festivalprogramm.

Das Semperdepot wird zum zentralen Spielort des ersten Festivalwochenendes, beginnend am Freitag 4.11. mit der Uraufführung von Pierluigi Billones Komposition für Stimme und Ensemble “Face. Die Solistin Anna Clare Hauf fasste die Probenphase mit dem Ensemble PHACE begeistert zusammen: „Das Stück ist der Wahnsinn“. Tags darauf erklingt die Gesamturaufführung von Billones Trilogie für E-Gitarre mit dem Solisten Yaron Deutsch im rund 30 Meter hohen Prospekthof des Semperdepots. Ebenfalls am Samstag 5.11. steht das Solo- und Duorezital von David Alberman (Violine) und Rolf Hind (Klavier) u.a. mit Musik von Per Nørgård und Sofia Gubaidulina auf dem Programm. Am Sonntag 6.11. lädt das oenm . österreichisches ensemble für neue musik neben Musik von Mark Andre u.a. zur Uraufführung des neuen Ensemblewerks von Klaus Lang, das mit einer räumlichen Aufstellung der Musiker die bemerkenswerte Architektur des Prospekthofs nutzt.

Die ersten drei Late Night Veranstaltungen starten pünktlich zur dunklen Jahreszeit: Die frisch gegründete SFIEMA (Society for Free Improvisation and Experimental Music Austria) wartet bei ihrem Gründungskonzert bei der Late Night 1 am Freitag, 4.11. im Keller des Café Korb mit einer All-Star-Besetzung rund um Mia Zabelka auf, mit Electric Indigo, Maggie Nicols, John Russell u.v.a.. Die Pioniere der Wiener Elektronik-Szene Radian präsentieren bei der Late Night 2 am Samstag, 5.11. zu später Stunde ihr langerwartetes neues Album „on dark silent off“ im Semperdepot. Die Late Night 3 am Sonntag 6.11. gehört dem Stephansdom, wo nach der letzten Messe Anna Spina die den gesamten Raum erfüllende Musik für Viola und Elektronik von Giorgio Netti zum ersten Mal in Österreich präsentiert.

Das Vokalensemble Company of Music wird am Montag 7.11. u.a. mit einer Uraufführung von Bernd Richard Deutsch das Abschiednehmen thematisieren. Am selben Abend gewährt das Ensemble Kontrapunkte einen spannenden aktuellen Blick in die Werkstatt von sechs österreichischen KomponistInnen, darunter Uraufführungen von Julia Purgina, Norbert Sterk und Hagen Kant.

Am Dienstag 8.11. macht sich erstmals der diesjährige Streichquartettschwerpunkt von Wien Modern bemerkbar: Das Arditti Quartet, das Klangforum Wien und die Sopranistin Claron McFadden würdigen Sir Harrison Birtwistle mit der weltweit ersten Gesamtaufführung seiner drei Streichquartette. Rund um das Konzert ist der 82-jährige britische Komponist in einem Publikumsgespräch zu erleben, dazu wird die Ausstellung über Lothar Knessl musikalisch eröffnet.

Eva Reiter ist die Preisträgerin des diesjährigen Erste Bank Kompositionspreises. Die Komposition “Noch sind wird ein Wort… wird das Klangforum am Mittwoch 9.11. zur Uraufführung bringen, dazu steht u.a. Friedrich Cerhas selten zu hörendes Cembalokonzert “Relazioni fragili” von 1956/1957 auf dem Programm. In der Musiktheaterproduktion für junges Publikum “Planet Globokar” geht Studio Dan am 10.–12.11. im Dschungel Wien spielerisch großen Fragen auf den Grund. Am Donnerstag 10.11. begibt sich der unkonventionelle Improvisator Luc Ex mit seiner Komposition “Music of Inevitable Sounds auf die Spuren von John Cage, Harry Partch und Luigi Russolo.

Am Freitag 11.11. räumt Wien Modern im Großen Saal des Wiener Konzerthauses die Stühle weg. 15 renommierte Streichquartett-Ensembles aus London, New York, Wien, Berlin, Hamburg u.a. präsentieren alle 15 Streichquartette von Dimitri Schostakowitsch in einer simultanen Gesamtaufführung in einem 80-minütigen begehbaren Konzert.

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