„Wie kann man die Musik vereinfachen?“: Ö1 zum 80. Geburtstag von HK Gruber

Wien (OTS)Am 3. Jänner feiert HK „Nali“ Gruber seinen 80. Geburtstag. Ö1 gratuliert dem Komponisten, Chansonnier und Dirigenten mit vier Sendungen.

Unter dem Titel „Wie kann man die Musik vereinfachen?“ porträtieren die „Menschenbilder“ (14.05 Uhr) am Sonntag, den 1. Jänner den Komponisten, Chansonnier und Dirigenten HK Gruber. Geboren am 3. Jänner 1943 in Wien als Heinz Karl Gruber, studierte er nach einer Ausbildung bei den Wiener Sängerknaben an der Wiener Musikhochschule die Fächer Horn, Kontrabass, Elektronische Musik, Filmmusik und Komposition, u. a. in der Meisterklasse von Gottfried von Einem. Gruber war als Kontrabassist Mitglied beim Tonkünstler-Orchester Niederösterreich und beim ORF Radio-Symphonieorchester Wien. Bereits in den 1960er Jahren machte er sich einen Namen als Dirigent, etwa beim Ensemble die reihe, dessen künstlerischer Leiter er 1984 wurde, als Nachfolger von Friedrich Cerha. 1986 gründete HK Gruber gemeinsam mit Kurt Schwertsik und Otto M. Zykan das Ensemble MOB Art & Tone Art. Mit „Frankenstein!!“ nach Texten von H.C. Artmann komponierte HK Gruber eines der populärsten Werke zeitgenössischer Musik, das weltweit aufgeführt wurde. Zahlreiche Konzerte und CD-Aufnahmen – mit dem Sänger Max Raabe und dem Palast Orchester ebenso wie mit dem Ensemble Modern – zeugen von der künstlerischen Vielseitigkeit HK Grubers.

HK Gruber entzieht sich jeder Einordnung: Ein Dirigent, der auch als Chansonnier reüssiert, ein Komponist, der sich stilistisch zwischen allen Sprachen gekonnt bewegt, und dabei seine ganz charakteristische gefunden hat. Eine besonders enge Beziehung hat Gruber zur Sprache. Wenig überraschend, dass Textvertonungen einen großen Raum in seinem Werk einnehmen: die apokalyptische Oper „Gomorra“, die Oper „Geschichten aus dem Wienerwald“ nach Ödön von Horvath oder „der herr nordwind“ auf ein Libretto von H.C. Artmann. Sein untrügliches Gespür für bühnentaugliche Musik, die das Publikum emotional packt, versehen mit etwas Humor und Ironie machen seine Stücke unverwechselbar. Seine Musik ist stets offen für Einflüsse anderer Genres wie Pop oder Kabarettsongs, stilistischer Motive aus früheren Epochen oder von Komponisten wie Igor Strawinsky oder Kurt Weill. Am Dienstag, den 3. Jänner – Grubers Geburtstag – präsentieren das „Ö1 Konzert“ (19.30 Uhr) und „Zeit-Ton“ (23.03 Uhr) mit dem Titel „Ein Komponist ohne Berührungsängste“ mehrere Werke Grubers. Zu hören sind u. a. das Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 „Nebelsteinmusik“ in einer Aufnahme mit Franz Welser-Möst, der Camerata Academica Salzburg und dem Widmungsträger, dem Geiger Ernst Kovacic; das Kammerkonzert „Zeitfluren“ mit dem Schwedischen Kammerorchester unter dem Dirigat von HK Gruber und Friedrich Cerhas 1. Keintate für mittlere Stimme und Instrumente nach Sprüchen aus dem „Wiener Panoptikum“ und der „Wiener Grottenbahn“ von Ernst Kein mit HK Gruber als Chansonnier.

Am Samstag, den 7. Jänner ist HK Gruber zu Gast bei Elke Tschaikner im „Ö1 Klassik-Treffpunkt“ im ORF RadioKulturhaus. Ö1 überträgt die Veranstaltung live ab 10.05 Uhr. HK Gruber als vielseitig zu bezeichnen wäre untertrieben. Er ist ein international erfolgreicher Komponist, seine Musik lässt sich in keinerlei Schubladen unterbringen und als Performer sucht er seinesgleichen. Als pointiert formulierender, im besten Sinne streitbarer Zeitgenosse ist er aus Österreichs Musikleben nicht wegzudenken. Das Programm von Ö1 im Detail ist abrufbar unter https://oe1.orf.at/.

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HK Gruber (mica-Datenbankeintrag)