Werner Kitzmüller Trio zu Gast im Rhiz

Ein Abend eher ruhigerer Klänge steht am 14. Juni im Wiener Gürtellokal rhiz auf dem Programm. Zu Gast ist mit dem Werner Kitzmüller Trio eine der wohl talentiertesten Formationen der heimischen Songwriterszene. Auf die BesucherInnen wartet anspruchsvolle und auf die Essenz reduzierte Popmusik mit viel Tiefgang und melancholischem Einschlag. Am 16. Juni ist der Songwriter, diesmal im Rahmen eines Doppelkonzerts mit der deutschen Band The Marble Band, im Wiener Cabaret Fledermaus nochmals zu sehen.

Noch handelt es sich bei Werner Kitzmüller und seinem Trio, besonders nach der im vergangenen Jahr erschienenen EP „Just you“ (Valeot Records), um eine Art  Geheimtipp. Doch eine Gruppe, die so starke Lieder zu schreiben in der Lage ist, wird sich über kurz oder lang hoffentlich auch etablieren können.

Seit über zehn Jahren schon arbeitet Werner Kitzmüller an seiner ureigenen und unverwechselbaren Version von Popmusik. 1999 begann der Wiener im stillen Kämmerlein eigene Songs zu schreiben. Schnell war klar, dass diese von der Qualität her zu stark waren, um einfach ungehört zu bleiben. 2007 folgte die Veröffentlichung der EP „Proximity ” auf dem Label Beatismurder, über welches er auch seine heutigen Mitstreiter Alexandr Vatagin und David Schweighart kennenlernte. Man mochte sich und verfolgte die gleichen musikalischen Visionen. Die besten Voraussetzungen also sich zusammenzutun und gemeinsame Sache zu machen.

Nein, die Songs von Werner Kitzmüller sind nicht unbedingt für ausgelassene Parties geeignet. Die durch die Bank sehr ruhig gehaltenen Stücke wirken eher im kleinen Rahmen und berühren auf subtile Art und Weise. Die Selbstbeschreibung „Werner Kitzmüller Trio is melancholic, slow and shy” kommt da der Sache schon sehr nahe. Doch trotz allen Schwermuts, welcher der Liedermacher mit seiner Musik und besonders mit seiner traurigen Stimme ausdrückt, versinkt er niemals im selbstmitleidigen Kitsch. Das liegt auch zum Teil an seinen beiden Kollegen David Schweighart (Gitarre) und Alexandr Vatagin (Cello, Electronics), die zurückhaltend agierend, dann doch in gewisser Weise die Richtung vorgeben. Stilistisch bewegt sich das Trio an der Schnittstelle zwischen Folk und Elektronik, wobei diese sehr zurückhaltend eingesetzt wird.

Was Werner Kitzmüller neben seiner sehr markanten und unverwechselbaren Stimme besonders auszeichnet, ist sein außergewöhnliches Talent fürs Songwriting und wunderbare Melodien. Die Songs entfalten ganz in der Manier alter Johnny Cash Lieder eine sehr dichte alles umschließende Atmosphäre, welche den/die HörerIn vom ersten Moment an fesselt. Bleibt zu hoffen, dass es in naher Zukunft auch einmal für ein ganzes Album reicht. Es wäre wirklich Schade, bliebe das Werner Kitzmüller Trio für immer eine unentdeckte musikalische Perle.(mt)