WELL – „Rearrange“

Die Wiener Indie-Band WELL veröffentlichte letzten November ihr zweites Album „Rearrange“ (Pumpkin Records). Schon das Debüt 2013 stieß auf große Begeisterung und der Band wurde schon damals ein riesiger Erfolg vorausgesagt – das neue Album bestätigt dies.

Cover "Rearrange"
Cover “Rearrange”

Well ist nicht die erste Band, die die vier Musiker in ihrem Leben auf die Beine gestellt haben: Jeder von ihnen rockte schon vor Jahren die Bühnen Österreichs – und nun tun sie es zusammen. Suzana Canji (Gesang, Bass), Christoph Fehringer (Gitarre, Keys, Backing Vocals), Alexander Grabenhofer-Eggerth (Gitarre, Backing Vocals, Synthesizer) und Tibor Tarcsay (Drums, Backing Vocals, Synthesizer) bringen nicht nur langjährige Erfahrung, sondern auch ein bemerkenswertes musikalisches Talent mit. Das Quartett lässt sich Zeit für seine Lieder – und setzt damit immer auf Qualität statt Quantität.

 „If you feel like a pinball, throw a coin and feel alive“

Das Album steigt mit dem Titelsong „Rearrange“ ein, der zwar ruhig beginnt, sich aber stufenweise in einen schönen, kraftvollen Indie-Song entwickelt. Auch das Lied danach strotzt nur so vor Energie, man möchte sofort tanzen und – so gut man kann – mitsingen. Doch das Album besteht nicht nur aus schnellen, sondern auch aus ruhigen, gefühlvollen Liedern wie „Restless Legs“ und „Desire“ – besonders Letzteres passt hervorragend zu einem trüben Tag, obwohl im Hintergrund Vogelgezwitscher zu hören ist. Einer der coolsten Tracks der CD ist „Shapeshifter“, der langsam ist, aber trotzdem eine gewisse Lässigkeit ausstrahlt. Die Stimmung sinkt auf keinem der Songs auf dem Album jemals richtig ab, das Tempo variiert zwar und manche Lieder haben eine leicht melancholische Nuance, aber gleichzeitig schwingt überall Fröhlichkeit und Hoffnung mit.

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Auf der Nummer acht des Albums – „Fine“ – wird es richtig rockig: Die Gitarren geben alles, was sie können, ruhiger Gesang wird übertrumpft von Gitarrenriffs, was einen höchst abwechslungsreichen Song ergibt. Ähnlich auch „Tigerrr“, der anfangs fast noch drumlastiger ist und wo man das Bedürfnis bekommt, im Rhythmus zu hüpfen, zu tanzen und sich ganz der Musik hinzugeben. Gleich darauf wird es ruhiger, Die Akustikgitarre betritt die Bildfläche und ein sommerlich-frischer Song namens „Dices and Arbitrations“ ertönt. Entgegen der winterlichen Kälte wärmen Lieder wie diese düstere Gedanken und Winterdepressionen. Das Album endet mit einer Radiobearbeitung von „Rearrange“, der das Werk hell und freundlich abschließt.

Antonia Seierl

Links:
Well (Facebook)
Pumpkin Records