Walder/Salesny/Wenger präsentieren nee.

Der Rote Salon im Wiener Volkstheater hat sich inzwischen sehr erfolgreich als ein Ort etabliert, an dem jeden Dienstag erstklassige Jazzkonzerte mit hohem Innovationsfaktor über die Bühne gehen. So auch am 23. März. Zu Gast sind die drei Jazzwerkstatt Wien Musiker Christoph Walder, Clemens Wenger und Clemens Salesny, die ihr aktuelles Projekt nee. zur Aufführung bringen werden. Besonders spannend für Freunde avantgardistischer Improvisationsklänge.

Schon alleine die instrumentale Besetzung des Trios fällt irgendwie aus dem Rahmen. Horn, Tuba, Saxophon und Klarinette treffen auf Elektronik. Eine in der Tat nicht alltägliche Kombination. Aber wer die drei Jazzer aus ihren zahlreichen anderen Projekten kennt, der weiß, dass es sich hier um Musiker handelt, die schon gerne einmal über den Tellerand hinausblicken und stets auf der Suche nach neuen musikalischen Herausforderungen sind. Ein Festhalten an genredefinierten Vorstellungen ist nicht wirklich das Ding der Ausnahmeinstrumentalisten. Angetrieben von einer ausgeprägten Experimentierfreude und dem Wunsch, neue akustische Ausdrucksmöglichkeiten zu entwickeln, versuchen Christoph Walder (tuba), Clemens Salesny (sax), Clemens Wenger (keyb, electronics) Klänge zusammenzuführen, die auf den ersten Blick nicht wirklich kompatibel erscheinen.

Auf diesem Weg entstehen hoch interessante und sehr ereignisreiche mikrotonale Synthkompositionen. Zudem stellt das Trio eindrucksvoll unter Beweis, dass Groove und avantgardistischer Jazz keinesfalls nur Gegenpole darstellen müssen, sondern sehr wohl eine homogene Einheit bilden können. Das Hauptziel, welches hinter diesem Projekt steckt, ist die Erschaffung einer einheitlichen Soundästhetik. Die ZuhörerInnen sollen dazu gebracht werden, die Musik auf sich wirken zu lassen, um so in die einzigartige Klangwelt einzutauchen.

Christoph Walder, Clemens Wenger und Clemens Salesny versuchen mit nee. einen Schritt weiter zu gehen, den für alle bekannten Jazz  um einige Facetten reicher zu machen. Und genau das macht die ganze Sache auch so spannend. (mt)

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