Mit Klaus Waldeck gastiert am 10. September einer der wohl erfolgreichsten und renommiertesten Vertreter der heimischen Elektronikszene der letzten Jahre im Wiener Planetarium. Einmal mehr hat der Elektroniker sein viel beachtetes Solo-Album “Ballroom Stories” mit im Gepäck. Musikalisch orientiert sich der Wiener stark am Sound der 1920er und 1930er, welchen er elektronisch überarbeitet eindrucksvoll in die heutige Zeit transferiert. Unterstützt wird der Musiker einmal mehr von der wunderbaren Vorarlberger Sängerin Zeebee.
Klaus Waldeck zählt bereits seit vielen, vielen Jahren zu einem fixen Bestandteil der heimischen Musikszene. Seine ersten Lorbeeren verdiente sich der heutige Produzent und Labelbetreiber ursprünglich in der Wiener Elektronikszene der 90er-Jahre, welche er als einer der erfolgreichsten Protagonisten auch maßgeblich mitgeprägt hat. Stilistisch anfangs noch stark dem Wiener Downtemposound verhaftet, wendete sich Klaus Waldeck mit der Zeit aber deutlich massentauglicheren Klängen zu, wobei er stets darauf achtete, sich nicht in den seichten Gewässern des Popmainstreams zu verlieren.
Vor allem die Veröffentlichungen seines Duo-Projekts Saint Privat Waldeck – zusammen mit der Sängerin Valérie Sajdik – wurden hierzulande zum Inbegriff von Easy-Listening-Musik. Klaus Waldeck stets darauf bedacht war, seine Tracks in einen gediegenen und eleganten Kontext zu stellen. Um dies zu erreichen bediente sich der Wiener vor allem Elementen aus dem französischen Chanson der 1960er und 1970er, mit welchen er sein ohnehin schon weites Klangspektrum um eine weitere Facette erweiterte.
Ähnlich verhielt es sich auch bei seinem bisher letzten Output „Ballroom Stories“. Mit dem Unterschied, dass bei diesem Album die Klänge aus den Tanzsalons der 1920er und 1930er Jahre als Inspirationsquelle dienten. Stilistisch spannt sich der Bogen von Tango und Swing über Chanson bis hin zu Downbeat- und Triphop-Elementen. Von Klaus Waldeck ineinander verwebt, ergeben all die unterschiedlichen Versatzstücke gemeinsam einen überaus eigenständigen, frischen, manchmal auch etwas melancholisch angehauchten Sound, welcher die historische Ästhetik in ein modernes und zeitgemäßes Gewand hüllt. Veredelt werden die Stücke von der unverwechselbaren hellen Stimme der in Vorarlberger lebenden Sängerin Zeebee, die bewusst im koketten Betty-Boop-Stil singt.
Besonders auf der Bühne entfalten die Stücke ihr ganze intensive und atmosphärische Kraft, der man sich als BesucherIn nur schwer entziehen kann. Bei solchen Vorzeichen kann das Publikum also einem höchst abwechslungsreichen Konzertabend entgegenblicken. Wer also Musik vom allerfeinsten präsentiert bekommen will, sollte sich die bietende Gelegenheit nicht entgehen lassen. (mt)
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Klaus Waldeck