Der musikalischen und stileübergreifenden Eigenwilligkeit auf kunstvolle und leidenschaftliche Weise jeden Raum geben – genau das tut das Wiener Streichquartett VIOLET SPIN auf seinem Erstlingswerk „Spin“ (Unit Records).
Ein klassisch instrumentiertes Streichquartett, das die anderen, nämlich ganz unklassischen Wege sucht und diese auch auf ausgesprochen spannende Art findet. Violet Spin zeigen sich auf ihrem Erstlingswerk „Spin“ als eine Formation, die es sich bewusst zwischen den stilistischen Stühlen gemütlich macht, sich jeder Einschränkung widersetzt, nach Lust und Laune Brücken zwischen den Genres schlägt und dieser Art ein Klangerlebnis erschafft, das doch recht weit von dem angesiedelt ist, was man sonst unter einer gängigen musikalischen Darbietung versteht.
Ein klassisches Streichquartett auf ganz unklassischen Pfaden
In den Stücken von Irene Kepl (Violine, Komposition), Fabian Jäger (Violoncello), Martina Bischof (Viola) und Andreas Semlitsch (Violin) verschieben sich nahezu alle stilistischen Grenzen, mehr noch, sie fallen im Grunde genommen gänzlich. Was das Vierergespann entstehen lässt, ist eine neue, irgendwo zwischen Jazz, Neuer Musik, Folk, Kammermusik und sogar ein wenig Pop angesiedelte und zwischen Komposition und Improvisation hin und her pendelnde Form des musikalischen Ausdrucks, eine, die einer immensen eigenwilligen klanglichen Vielfalt ist und ihre Geschichten in wirklich abwechslungsreicher und spannungsgeladener Weise erzählt.
Der musikalische Bogen auf „Spin“ offenbart sich als ein ungemein weiter – von leichtfüßig beschwingt bis hochgradig experimentell, von melodiereich bis vollkommen schräg in der Note, von wunderbar lyrisch und gediegen bis dunkel, tief melancholisch und geheimnisvoll, von impulsiv und hochenergetisch bis berührend und sanft, von Groove bis fast Stille. Jedes Stück malt sein ganz eigenes facettenreiches Bild, seine ganz eigene Stimmung. Man wird in der Fantasie angeregt und von den Klängen auf seltsame Weise angezogen, man wird verleitet, sich von den Emotionen und der Leidenschaft erfassen zu lassen, beginnt man sich einmal durch die Nummern dieses Albums zu hören.
„Spin“ ist ein auf jeden Fall ein faszinierender Blick über den Tellerrand des gewöhnlich Musikalischen hinaus, eine kunstvolle und ereignisreiche Reise durch unterschiedlichste musikalische Umgebungen. Violet Spin liefern einen Stück Musik ab, das auf wunderbare Weise zu fesseln vermag und in höchstem Maße mit Stil zu unterhalten weiß.
Michael Ternai
Violet Spin live
03.03. Jazzatelier Ulrichsberg
07.03. Radiokulturhaus, Wien
11.03. Flughafenatelier, Trausdorf – Sonntagsmatineekonzert
12.03. R-Haus, Hohenems
10.04. Orpheum, Graz, Jazzwerkstatt Graz 2018
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Violet Spin
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Unit Records