Vienna Roomservice – Das Festival für improvisierte und elektronische Musik und Klangkunst

Einen Festivalevent der etwas anderen Art können Liebhaber anspruchsvoller und experimenteller Klänge vom 8. bis zum 11. September im Wiener Porgy & Bess erleben. „Vienna Roomservice“, so der Titel der von der Wiener Jazzwerkstatt organisierten Veranstaltung, verwandelt den renommierten Jazzclub nun bereits zum zweiten Mal vier Tage lang in ein klangliches Experimentierfeld. Jazz und Improvisation treffen auf Elektronik, Computermusik, Rock und Avantgarde.

Wer die MusikerInnen der Jazzwerkstatt Wien kennt, der weiß, dass diese sich schon bislang nicht um irgendwelche traditionellen Genreeinteilungen gekümmert haben. Der Begriff des Jazz wird von den ProtagonistInnen seit Anbeginn sehr weit gefasst und zu allen Seiten hin offen interpretiert. In diesem Sinne ist auch die Programmierung des diesjährigen Festivals zu verstehen. „Vienna Roomservice“ präsentiert vier Tage lang ausnahmslos Bands, Ensembles und MusikerInnen, die sich aufgrund ihrer künstlerischen Auffassung genau in diesen Grenzbereichen zwischen den unterschiedlichen Spielformen bewegen und sich keinerlei festgeschriebenen Definitionen unterwerfen. Passend zur musikalischen Ausrichtung präsentiert sich auch das sehr innovative  Bühnenkonzept. Diese wird in die Mitte des Raums verlegt, von wo aus das rundum positionierte Publikum mit spatialisierten Klängen beschallt werden soll.

An musikalischen Höhepunkten mangelt es in diesem Jahr wahrlich nicht. Das stilistische Spektrum offenbart sich als ein sehr weites und reicht vom experimentellen Jazz über zeitgenössische Computermusik und bis zu aberwitzigsten Improvisationen. Unter anderem für spannende und innovative musikalische Darbietungen sorgen das ungewöhnliche Bläserensemble FANFARE (Gerald Preinfalk, Clemens Salesny, Franz Hautzinger, Lorenz Raab, Andreas Eberle, Daniel Riegler), das Trio CAIRO (Wolfgang Mitterer, Manu Mayr, Herbert Pirker), die Vokalistin Angela Maria Reisinger samt Band, das IEM Computermusic Ensemble unter der Leitung von Winfried Ritsch, das Projekt SLOW TROPES von und mit Patrick Pulsinger, Martin Knorz, Franz Hautzinger und Werner Dafeldecker, das Ensemble nee (Christoph Walder, Clemens Salesny, Clemens Wenger) mit Sänger Max Gaier, das Ein-Mann Projekt Sixtus Preiss verstärkt, das Dreiergespann Andreas Schaerer, Peter Rom, Martin Eberle, sowie die Formation Romantic Slivo and the Romantic Boys.

Darüber hinaus wurden für die Programmschiene “amuse gueule“ drei KomponistInnen elektroakustischer Musik (Florian Bogner, Tamara Wilhelm, Veronika Mayer) gebeten jeweils ein kurzes Stück speziell für das Festival zu schreiben, welches am Beginn der Konzertabende aufgeführt wird.

Alles in allem bietet das Festival „Vienna Roomservice“ ein auch in diesem Jahr ein facettenreiches Programm, welches die Herzen der Liebhaber anspruchsvoller Klänge höher schlagen lassen sollte. (mt)

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