Phace, Cantando Admont
Beat Furrer ist im letzten Dezember 70 Jahre alt geworden, er gehört zu den wichtigsten zeitgenössischen Stimmen Europas. Seine Werke beschäftigen sich oft mit sozial- und gesellschaftskritischen Themen. In Akusmata ließ er sich von den rätselhaften Hörsprüchen und Lebensweisheiten des Pythagoras leiten. Sie erscheinen wie ein inhomogenes Regelwerk einer fantastischen Gesellschaft: Manche sind klar verständlich, andere erinnern an die Rätsel von Da Vinci und manchen haftet seltsam Groteskes an. Mit dieser Werkreihe erschafft er eine neue Realität, einen neuen Raum, in dem Musik widerhallt und für sich selbst stehen kann. Eine rätselhafte Welt, die nur im Ohr existiert.
Als junge Stimme hat Phace an Sarah Nemtsov einen Kompositionsauftrag vergeben. In from shore to shore taucht sie in die fließenden Wechselströme zwischen individuellem und kollektivem Bewusstsein in Virginia Woolfs Roman Waves von 1931 ein. Neun Instrumentalstimmen bewegen sich miteinander, nebeneinander und gegeneinander im Raum – mal vereinzelt, mal als Gruppe – eingebettet in einen erweiterten instrumental-elektronischen Klangraum. Sie scheinen auf der Suche nach der Art und Weise zu sein, wie mehrere Ichs und mehrere Perspektiven eine vielschichtige Wahrheit verweben können.
Ensemble Phace, Cantando Admont
Ltg: Cordula Bürgi
Programm:
Beat Furrer (*1954)
Akusmata für 8 Stimmen und 8 Instrumente (2019/20)
Sarah Nemtsov (*1980)
from shore to shore für räumlich verteiltes Ensemble (2024/25, UA)
ein Auftragswerk von PHACE, in Kooperation mit dem Osterfestival Tirol, gefördert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung