“Berühmt wurde das venezianische Glas während des späten Mittelalters aufgrund seiner Dünnwandigkeit in Verbindung mit der Klarheit und Reinheit der farblosen Glasmasse („Cristallo“, „Cristallino“), die die muranesischen Glasmacher seit dem 15. Jahrhundert zu schmelzen verstanden.”
So könnte man die Musik von Webern auch beschreiben. Leichte, leise, schwebende Klänge von Detlev Müller-Siemens, Daniela Terranova, Toshio Hosokawa, Doina-Cezara Procopciuc und Miguel Segura-Sogorb flüstern durch den Abend. Die Vorstellung, dass das fragile Glas zerbricht, die Gefahr, die Angst davor, es zu verlieren, spiegelt sich in der Musik von Hungkai Wen und Marco Molteni in dessen übertriebener Intensität wider.