SUN MI HONG QUINTET
Sun-Mi Hong (drums), Chaerin Im (piano tbc), Alessandro Fongaro – (bass), Nicolò Ricci (saxophone), Alistair Payne (trumpet)
Sun Mi Hong aus Incheon in Südkorea hat am Konservatorium von Amsterdam Jazz studiert und ist inzwischen fest in der spannenden Szene der Niederlande verankert, aber auch darüber hinaus: erst kürzlich ist sie beim Jazzfest Berlin aufgetreten. Kurz vor der Veröffentlichung ihres vierten Albums unter eigenem Namen (als Sidewoman müsste man mindestens eine Null hinzufügen), bringt die Drummerin ihr seit sieben Jahren bestehendes, international besetztes Quintett nach Saalfelden. Wie bei Drummer*innen oft, sind ihre Melodien der rhythmischen Kraft mindestens ebenbürtig. „Das Quintett bewegt sich auf der Grenze zwischen ausgefeilter Komposition und der großen Leere, die improvisierte Musik ausmacht“, heißt es in der Ankündigung des neuen Albums, ihrem bereits zweiten für das britische Label Edition.
AHL6
Thomas Liesinger (Trompete, FX), Robert Schröck (Alt Saxophon), Leonhard Skorupa (Tenor Saxophon, Klarinette), Markus W. Schneider (E-Gitarre, FX), Tobias Pöcksteiner (Kontrabass, E-Bass), Lukas Aichinger (Schlagzeug, Komposition)
Sie empfehlen Denkern einen Tanzversuch, unternehmen Exkursionen zur Coolheit, wahlweise mit „Duck Disco“ oder „Jägermeister“. Auf zahlreichen Konzerten im Porgy & Bess, dem Opus Jazzclub in Budapest oder beim italienischen Jazz & Wine of Peace Festival und mittlerweile drei Alben, formt das Wiener Sextett um den drummenden Bandleader Lukas Aichinger seinen org originellen Sound: „von Surf-Rock zu Jazz über Sound Painting bis hin zum Volksmusikalischen“, wie es die Selbstauskunft will. Die Individualität der Instrumentalisten kommt dabei ebenso zum Zug wie die Kunst der Kollektivimprovisation. So sehr die Themen zum Denken anregen, etwa der aktuelle Albumtitel „What happened to eternity?“, so leidenschaftlich verführen AHL6 mit ihren abstrakt ansteckenden Rhythmen zum Tanzen.
Enemy
Kit Downes (piano), Petter Eldh (bass), James Maddren (drums)
Enemy ist ein Freund umfassender Improvisation. Das Trio um den Pianisten Kit Downes, ein Phänomen zwischen BBC und ECM, Bassist und Produzent Petter Eldh, im Sommer erst mit „Post Koma“ auf der Hauptbühne beim Jazzfestival, und James Maddren, einem der „gefragtesten Jazzschlagzeuger Europas“ (Jazz-moves) sagt selbst, es gehe hier um „Intensität und Komplexität – das Aushandeln kryptischer Rhythmen und schräger Beats mit Lichtgeschwindigkeitsintensität und hoher Energie“. Seit bald sieben Jahren und zwei Alben, einem als „Enemy“ für Edition und dem nächsten in gleicher Besetzung, aber mit Klarnamen, für ECM, bringen sie sich gegenseitig spielerisch an ihre Grenzen. „Sie wirken wie Atome, die einander im unendlichen Raum suchen, um Moleküle zu bilden“, schrieb Wolf Kampmann im Jazz thing zu ihrer letzten Veröffentlichung. „Ein musikalischer Urzustand, an dessen Entwicklung der Hörer aktiv teilhaben darf.“