Umjubelte Auftritte österreichischer Acts am REEPERBAHN FESTIVAL 2015

Die zehnte Runde des REEPERBAHN FESTIVALS brachte vom 23. bis zum 26. September 2015 über 3.700 teilnehmende Fach- und MedienvertreterInnen aus 40 Nationen nach Hamburg. Die österreichische Delegation konnte mit elf heimischen Bands und 80 FachbesucherInnen aus der Musikbranche neue Rekordzahlen verzeichnen.

Zum Festivalauftakt am Mittwoch, dem 23. September, luden die österreichische Delegation und Austrian Music Export in Kooperation mit ByteFM alle FestivalbesucherInnen in das Jazz Café (Mojo Club). Die Veranstaltungsreihe AUSTRIAN HEARTBEATS zeigte junge und vielversprechende österreichische Talente vor vollem Haus. Die Tiroler Nihils präsentierten erste Eindrücke ihres Debütalbums (Frühling 2016) und wärmten sich für die anschließende Deutschlandtour mit Nisse auf. Verträumten Soul lieferte die Salzburgerin Lylit, bevor GODS mit ihrem komplexen und abwechslungsreichen Synth-Pop FestivalbesucherInnen und FachteilnehmerInnen gleichermaßen überzeugten. Für den Ausklang sorgte das junge Produzentenduo Mieux und stellte mit verspielter Electronica klar, wieso bereits vor Veröffentlichung ihres Debüts (Oktober 2015, Jazz & Milk Recordings) Auskenner wie Gilles Peterson Fans sind.

Das Festivalprogramm bot neben 400 Konzerten ein erweitertes Konferenzprogramm mit 220 Veranstaltungen wie Panels, Workshops und Networking-Events sowie mehr als 50 Kunstveranstaltungen. Die größten Delegationen von FachbesucherInnen kamen dabei aus dem Vereinigten Königreich, Österreich, Dänemark, den Niederlanden, der Schweiz und Finnland.

„Der Erfolg der zehnten Ausgabe des Reeperbahn Festivals beruht nicht zuletzt auf den hervorragenden Kooperationen mit nationalen und internationalen Partnern. Dies zeichnete sich bereits am Mittwoch bei ‚Austrian Heartbeats‘ ab. Die vier österreichischen Acts Nihils, Lylit, GODS und Mieux haben wirklich tolle Performances abgeliefert, die das durchweg volle Jazz Café teilweise zum Erliegen gebracht haben”, so Evelyn Sieber, die das Showcase-Programm des Reeperbahn Festivals betreute.

Nur wenige Schritte weiter traten HVOB (Her Voice Over Boys) im Club Moondoo auf. Das Electro-Duo, das mit hypnotischem, minimalem Sound und melancholischen Vocals fasziniert, ist nach einer Tour durch Europa, Nord- und Südamerika bis nach Afrika für das Amsterdam Dance Event und das im Jänner auch in den Niederlanden stattfindende Eurosonic Festival bestätigt.

Auch ROBB konnten im Vorfeld des Festivals internationale Tourerfahrung durch Supports für Künstler wie Kwabs und Y‘Akoto sammeln und überzeugten im neu eröffneten Klubhaus St. Pauli mit abwechslungsreichem, verspieltem Soul-Pop. Einlassstopp hieß es beim Konzert des Electronic-Pop Duos LEYYA. Insgesamt drei Shows performten die heiß gehandelten Newcomer in Hamburg und konnten jedes Mal mit sphärischen Klängen und düster-abstrakten Beats punkten.
„Das Reeperbahn Festival ist als internationaler Branchentreffpunkt längst unverzichtbar für uns und macht trotz der mittlerweile enormen Größe auch immer noch wahnsinnig viel Spaß. Die Auftritte unserer Künstler haben sich als sehr wertvoll erwiesen – in allen Fällen konnten wir Pläne mit internationalen Partnern konkretisieren und haben auch schon handfeste Ergebnisse wie Festivalbookings, Agentur- und Verlagsangebote vorliegen“, so Hannes Tschürtz, der mit seiner Agentur INK MUSIC die Bands ROBB und LEYYA betreut.

„Das Reeperbahn Festival war für uns ein absoluter Erfolg. Es war Einlassstopp bei der Show, zahleiche Branchenvertreterinnen und -vertreter waren dort und wir sind mit dem Ergebnis sehr glücklich“, stellt auch Bernhard Kaufmann (Arcadia Live) über den Auftritt seiner Schützlinge Olympique fest. Der schnörkellose, kraftvolle Indie-Rock der Salzburger Band brachte das Publikum im Traditionsclub Indra gleichermaßen zum Staunen und Tanzen.

Die Wiener Sex Jams lärmten unterdessen im Rahmen der „This Charming Man“-Labelnight im Molotov. Die jüngst veröffentlichte Single „Sweet Advice“ machte bereits im Vorfeld klar, wohin die Reise geht: überzeugender Noise-Pop mit lauten Anleihen aus Punk, Grunge und Riot-Grrrl–Verweisen der Frontfrau Katarina Trenk.

Wanda wurden schließlich ihrem Headliner-Auftritt im bis auf den letzten Platz gefüllten Docks mehr als gerecht. Die „Austropop“-Senkrechtstarter begeisterten ihr Publikum mit ihren Songs rund um Amore und Schnaps und mit zynischem Wiener Schmäh. Eine Aufzeichnung des umjubelten Auftritts ist für alle Daheimgebliebenen in der ARD Mediathek verfügbar.

Für Freundinnen und Freunde eleganter und zeitloser Tanzmusik bot das Set von Richard Dorfmeister im beeindruckenden Mojo Club einen mehr als gelungenen Festivalabschluss. Auch untertags bot das Reeperbahn Festival mit Panels, Workshops und Networking-Events jede Menge Gelegenheiten, um neue Musikwelten zu entdecken und internationale Kontakte zu knüpfen. Die Reeperbahn Festival Konferenz lud aus Österreich Monika Eigensperger (Senderchefin von FM4) zum Diskussionsforum „Alles nur gekauft? Über die fehlende Vielfalt im Radio“ und Electric Indigo (DJane, Komponistin, female:pressure) zur Diskussion „Why We Need More Women in Music“ ein.

Im Rahmen der VIA! VUT Indie Awards, die erstmals in Hamburg stattfanden, wurde außerdem der VIA! Sonderpreis 2015 an Susanne Kirchmayr aka Electric Indigo für ihre Plattform female:pressure verliehen. Mit den Awards zeichnete der Verband unabhängiger Musikunternehmen (VUT) bereits zum dritten Mal herausragende künstlerische und innovative Kreativität unabhängig vom finanziellen Erfolg aus.

Foto Lylit (c) Chiara Bonetti
Foto ROBB (c) Häkken
Foto Electric Indigo (c) Gerhard Kühne

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http://www.reeperbahnfestival.com