Umfrage: Klimakrise und Nachhaltigkeit im Musikbetrieb – Wie denkt die Band DIVES darüber?

Die Gruppe DIVES kann ohne falsche Bescheidenheit als eine der erfolgreichsten Indiepop-Bands Wiens genannt werden. Seit ihrer Gründung 2016 haben Dora de Goederen (Schlagzeug), Viktoria Kirner (Gesang, Bass) und Tamara Leichtfried (Gesang, Gitarre) mittlerweile mehr als 150 Konzerte in über zehn Ländern am Buckel. Konzertreisen und der Transport von Equipment stellt für alle, die Nachhaltig in der Musikbranche agieren wollen, eine der größten Herausforderungen dar. Im Rahmen dieser Serie beantworten DIVES 4 Fragen.

Welche Maßnahmen ergreift ihr persönlich, um in eurer Tätigkeit als Musikschaffende umweltfreundlicher und nachhaltiger zu sein? Wo fällt es euch besonders schwer, euer Verhalten in Bezug auf die Arbeit in der Musikbranche zu ändern?

Dives: Zur Musikarbeit gehört auch viel Transport und On-the-Road zu sein. Das ist zwar nicht umweltfreundlich, jedoch gilt es hier immer so effizient, kosten- und platzsparend wie möglich zu agieren. Während viele jeden Tag alleine mit dem Auto in die Arbeit pendeln, quetschen wir uns zumindest zu fünft in einen randvoll gefüllten Van.

Inwiefern denkt ihr, dass die Musikindustrie eine Rolle bei der Bekämpfung der Klimakrise spielen kann? Welche Schritte sollten eurer Meinung nach unternommen werden?

Dives: Um die Transporte und Anreisen zu Konzerten umweltfreundlicher zu gestalten, zum Beispiel die Anreise mit Zug gängiger zu machen, bräuchte es aber ein gewisses Umdenken, was die Ausstattung von Equipment bei Veranstaltungen angeht, sowie natürlich günstigere Zugpreise. Wir machen uns schon auch Gedanken, wie sehr es sich auszahlt, für einen Gig ins Flugzeug zu steigen. Da spielt der Umweltgedanke seit einigen Jahren eine größere Rolle.

Neben einer umweltfreundlichen Infrastruktur bei Konzerten und Festivals könnte auch die An- und Abreise mitbedacht werden. Ein Fokus auf heimische, bzw. nicht mit dem Flugzeug anreisende Acts bei Festivals ist vielleicht ein revolutionärer, aber interessanter Gedanke.

„Sowohl Songs als auch Bühnen bieten immer einen Raum für Statements und Positionierungen. Für einen tatsächlichen Unterschied braucht es wohl aber mehr“

Aktionen, die unser tägliches Leben stören, bekommen viel Aufmerksamkeit in den Medien. Auch Konzerte sind medienwirksam: Was könnten Konzerte und Festivals bewirken? Wie seht ihr eure Rolle?

Dives: Sowohl Songs als auch Bühnen bieten immer einen Raum für Statements und Positionierungen. Für einen tatsächlichen Unterschied braucht es wohl aber mehr, nämlich ein aktives Handeln und Umdenken in der Umsetzung von Konzerten und Festivals, deren Infrastruktur viele Umweltfragen aufwerfen. Welche Müll- und Getränkepolicy gibt es? Welche Art von WC-Anlagen? Wie wird beworben? Welche Sponsoren, Kooperationen etc. sind am Werk? Welche Anreisemöglichkeiten gibt es für Besuchende? etc. Auf Entscheidungen wie diese, können die Artist dann auch Bezug nehmen und darauf aufmerksam machen. Ein Green(er) Festival wird dann von allen gemeinsam getragen.

„Auf Social Media wurden wir schon dafür kritisiert, zu einem Konzert geflogen zu sein. Die Leute wissen nun mal auch nicht, was die Gründe dahinter sind.“

Seid ihr schon auf Initiativen zum Thema Nachhaltigkeit in der Musikszene gestoßen? Wenn ja, welche und in welcher Art und Weise haben euch diese beeinflusst?

Dives: Eigentlich kommt das Thema nicht viel auf, aber auf Social Media wurden wir schon dafür kritisiert, zu einem Konzert geflogen zu sein. Die Leute wissen nun mal auch nicht, was die Gründe dahinter sind.

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DIVES sind Dora de Goederen (Schlagzeug), Viktoria Kirner (Gesang, Bass) und Tamara Leichtfried (Gesang, Gitarre)

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