ULRICHSBERGER KALEIDOPHON 2023

Die 37. Ausgabe des internationalen Festivals „Ulrichsberger Kaleidophon“ (28. bis 30. April 2023, Jazzatelier Ulrichsberg) präsentiert eine Mischung aktueller Musikformen. Elf aktuelle Formationen und Ensembles aus Bereichen wie Jazz, Improvisierte Musik und Neue Musik sind im Programm vertreten.

Das Festival startet am Freitag, 28. April um 19.00 Uhr mit einem Projekt des deutschen Saxophonisten Frank Gratkowski. Das Quartett spielt in traditioneller Jazzbesetzung mit Saxophon, Klavier, Bass und Schlagzeug. Die präsentierte Musik geht jedoch weit über den klassischen Jazzkontext hinaus: Frei improvisiertes oder auch kammermusikalisch-filigranes hat hier ebenso seinen Platz. Im zweiten Konzert des Abends gibt es ein Wiedersehen mit dem britischen Vokalakrobaten Phil Minton der im Duo mit dem Tubaspieler Carl Ludwig Hübsch auftreten wird. Den Abschluss des ersten Festivaltages bestreitet Roger Turner am Schlagzeug im Verbund mit zwei Helden der japanischen Freejazz-Szene: Masahiko Satoh am Klavier und Otomo Yoshihide an der E-Gitarre formen gemeinsam mit Turner das „Sea-Trio“, das im Rahmen dieser Tour erstmals in Europa konzertieren wird.

Tag 2 des Festivals, Samstag, 29. April, beginnt mit einer „italienischen Eröffnung“: Kompositionen für zwei Violinen von Luigi Nono, Giacinto Scelsi und Salvatore Sciarrino stehen auf dem Programm das Annelie Gahl und Alexander Gheorghiu um 15.00 Uhr in der Ulrichsberger Pfarrkirche präsentieren werden. Weiter geht’s um 18.00 Uhr im Jazzatelier mit einem Auftritt des sizilianischen Posaunenmeisters Sebi Tramontana, der ein improvisiertes Duo mit dem Cellisten Luca Tilli (Rom) bestreiten wird. Erheblich ausgeweitet wird der geografische Kontext dann im nächsten Konzert: Gunda Gottschalk, Xu Fengxia und Peter Jacquemyn spielen ihre Version einer weltumspannenden Volksmusik. In Memoriam Global Village nennt sich ihr Projekt, welches für dieses Konzert um den Perkussionisten Günter Baby Sommer aus Dresden, einen Pionier europäischer Improvisationsmusik, erweitert wird. Das Samstagsfinale gehört dann ganz dem Jazz: Sylvie Courvoisier aus New York, frisch gebackene Preisträgerin des deutschen Jazzpreises in der Kategorie Klavier, wird mit ihrem Trio mit Drew Gress am Bass und Kenny Wollesen am Schlagzeug auftreten.

Das Sonntagsprogramm beginnt um 16 Uhr mit der österreichischen Erstaufführung von Peter Ablingers neuem Stück „An den Mond“ – eine Komposition für Violine und Computer, interpretiert von der bulgarischen Geigerin Biliana Voutchkova, gemeinsam mit Peter Ablinger, der hier erstmals auch als Performer zu erleben sein wird. Ebenfalls von einem Duo wird das zweite Konzert am 30. April bestritten: Josef Novotny und Peter Herbert präsentieren eine konzentrierte, sozusagen aufs wesentliche reduzierte Improvisationsmusik für Klavier und Kontrabass. Es folgt das Trio „Jane in Ether“, drei junge Berliner Musikerinnen mit Blockflöte, Klavier und Violine und einer Musik mit einer Bandbreite von feldmanesk-ruhigen Klanglandschaften bis zu heftig-massiven Soundclustern. Den Festivalabschluss besorgt dann John Butchers Trio „Last Dream of the Morning“: Drei englische Meisterimprovisatoren, die gemeinsam an einer erstaunlich präzisen Kollektiv-Improvisation arbeiten – von verhaltenem und typisch britischem Pointillismus bis zu energetischen und jazzinspirierten Freiflügen.

Beginnend mit dem Kaleidophon startet weiters die Ausstellung „50 Jahre Jazzatelier“: Gezeigt werden Fotos und Plakate aus der 50jährigen Vereinsgeschichte – zu sehen an allen drei Festivaltagen in der Galerie und im ganzen Haus.

Weitere Details zum Programm und den jeweils aktuellen Stand der Dinge erfahren Sie immer unter: https://www.jazzatelier.at/kal.htm