Ulrichsberger Kaleidophon 2010

Ganz im Zeichen der improvisierten Musik steht die nunmehr bereits 25. Auflage des vom 30. April bis zum 2. Mai stattfindenden Festivals Kaleidophon im Jazzatelier Ulrichsberg. Die Veranstaltung setzt sich mit aktueller Musik aus Bereichen wie Jazz, Improvisation und Neue Musik auseinander. Insgesamt stehen diesmal zwölf Konzerte, mit MusikerInnen aus Europa und Amerika, auf dem Programm.

Klein, aber fein, oder weniger ist mehr. Das Ulrichsberger Kaleidophon 2010 belegt eindrucksvoll, dass es oft nur weniger Mittel bedarf, ein hochkarätig besetztes Festival auf die Beine zu stellen. Das diesjährige Programm beinhaltet einmal mehr eine breite Auswahl aktueller Positionen der gegenwärtigen Improvisationslandschaft. Ziel des Festivals ist es, die Vielfalt die Besonderheiten dieses Genres zu präsentieren.

Die Grenzlinien zu anderen Musikfeldern werden dabei bewusst dehnbar interpretiert. Zwar werden auch musikalische Ausflüge in die unterschiedlichen Bereiche des Jazz und der Komposition gemacht, diese spielen aber im Gesamtkontext des Festivals aber eine eher untergeordnete Rolle. Vielmehr soll die Improvisationsmusik, die sonst eher das Nischenprogramm darstellt, dem Publikum in einer reinen Form näher gebracht werden.

Auch in diesem Jahr mangelt es nicht an musikalischen Höhepunkten. So finden sich erneut zahlreiche internationale und österreichische Größen der Szene in Ulrichsberg ein, um der Veranstaltung neuerlich zum Erfolg zu verhelfen. Bei insgesamt 12 Konzerten sorgen KünstlerInnen aus Europa und Amerika für ein überaus buntes und abwechslungsreiches Musikprogramm, welches sich in stilistischen Fragen keinerlei Vorgaben beugt.

Mit von der Partie sind heuer unter anderem das deutsch-australische Trio The Astronomical Unit mit Clayton Thomas am Bass, das fünfköpfige französische Ensemble Hubbub, DUO 4M, das belgisch-französische Gemeinschaftsprojekt der Pianistinnen Geneviève Foccroulle und Christine Wodrascka, das österreichische Improvisationsquartett LULL sowie  KIHNOUA aus den USA.

Hoch interessant ist auch das Projekt SYDNEY / GRAZ / BERLIN, in dem die drei InstrumentalistInnen Johannes Bauer, Elisabeth Harnik und Clayton Thomas versuchen, ihre unterschiedlichen musikalischen Vorstellungen in Einklang zu bringen. Ein ganz besonderes Highlight bildet der das Festival beschließende Auftritt des legendären amerikanischen Saxophonisten Henry Threadgill, der diesmal mit seinem Zooid-Quintett zu Gast ist.(mt)

 

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Jazzatelier