Tumido präsentieren neuen Release

Mit einem brandneuen Release im Gepäck in den kommenden Wochen wieder vermehrt auf Österreichs Bühnen unterwegs ist das Linzer Instrumentalduo Tumido. „Hunde“ (Interstellar Records) nennt sich das gute Stück, mit dem das Zweiergespann Bernhard Breuer und Gigi Gratt einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass es in Sachen gesangslosen experimentellen Noise-Rock immer noch neue Pfade zu entdecken gibt.

Es gibt Bands, die nicht und nicht in eine bestimmte Schublade passen wollen, die sich gekonnt allfälligen musikalischen Dogmen und Konventionen gekonnt entziehen, denen es egal scheint, welches Etikett sie umgehängt bekommen und ganz ohne Scheuklappen ihr eigenes unverwechselbares Ding durchziehen. Das in Linz ansässige Zweiergespann Tumido zählt ohne Zweifel zu diesen innovativ denkenden Formationen. Mit Bernhard Breuer (Schlagzeug) und Gigi Gratt (Bass) sind hier zwei Instrumentalisten am Werken, die ihre ganz eigene Vision verfolgen, eine, die nahezu alle unterschiedlichen Spielformen moderner Musik mit einbezieht und nur schwer mit gängigen Stildefinitionen beschrieben werden kann. Erlaubt ist alles, was der Musik dienlich ist. Rock der etwas noisigeren Sorte, elektronische Klangkunst und Improvisation, dazu ein wenig Jazz und viel Groove ergeben die Ingredienzen des vielschichtigen Sounduniversums der oberösterreichischen Band.

Tumido – Hunde by mica

Herkömmliche Standards in punkto Songwriting lassen Bernhard Breuer (Metalyceé, Elektro Guzzi und Fugu And The Cosmic Mumu) und Gigi Gratt (Ni, Braaz) bewusst links liegen, vielmehr verlassen sich die Beiden auf ihre Intuition. Hier wird Musik entworfen, die alleine aus der stetigen Verdichtung der einzelnen Elemente ihre Spannungsbögen bezieht. Es geht dem Duo darum, Atmosphäre zu erzeugen, und das mit reduzierten Mitteln. Opulent wird es bei Tumido eigentlich nie. Vielmehr befindet sich alles im Fluss, wobei es mal zurückhaltend, mal hochenergetisch, dann wieder vertrackt oder sehr grooveorientiert zur Sache geht. Primär geht es den beiden Musikern darum, sich des engen Korsetts des Festgeschriebenen zu entledigen, sich neue Freiräume zu schaffen, um sich dadurch neue Möglichkeiten zu eröffnen. Was die ganze Sache auch so spannend macht.

„Hunde“ ist ein höchst intensives, atmosphärisch dichtes Hörerlebnis geworden, an dem Liebhaber experimenteller, avantgardistisch angehauchter Klänge mit Sicherheit ihre Freude haben werden. (mt)