TRIO TRARA – „Film Still“

KLEMENS LENDL, PETER ROM und MANU MAYR – schon allein die Besetzung des TRIOS TRARA lässt etwas musikalisch Hochklassiges und Besonderes erwarten. Und genau das bekommt man auf „Film Still“ (Jazzwerkstatt Records), dem eben erschienenen Album des Dreiergespanns, auch geboten. Was auf dem Programm steht, ist Musik, die einfach zum Zuhören animiert, gleichzeitig berührt, mitreißt und unterhält.

Hinter Trio Trara versammeln sich mit Klemens Lendl (u. a. Die Strottern), Peter Rom (u. a. Rom/Scherer/Eberle) und Manu Mayr (u. a. Kompost 3) drei Instrumentalisten, die in ihren Bands und Projekten fern jeder Traditionserfüllung und mit einem Hang zur Offenheit schon unzählige Male ihre herausragenden Qualitäten unter Beweis gestellt haben. Zusätzlichen Spannungsgehalt erfährt die ganze Geschichte aus dem Umstand, dass man es hier mit drei Leuten mit ganz unterschiedlichen musikalischen Backgrounds zu tun hat, was als Konsequenz mehr musikalische Vielfalt nach sich zieht, als man vielleicht sonst zu hören bekommt.

Musik, die alle Stücke spielt

Cover Film Still
Cover Film Still

Gemütlich gemacht haben es sich die eine ungemeine Spielfreude an den Tag legenden Lendl, Rom und Mayr erwartungsgemäß zwischen den verschiedenen stilistischen Stühlen. Ein wenig Jazz hier, ganz, ganz leichte Anleihen aus dem Wienerlied da, dann wieder verschlägt es das Trio ein wenig ins Kammermusikalische, um von dort nach der Durchquerung unterschiedlicher anderer Spielformen an die äußeren Grenzbereiche des Pop zu gelangen. Aber es ist bei Weitem nicht nur die aufregende musikalische Mischung, die „Film Still“ zu etwas Besonderem werden lässt. Vor allem die eigenwillige und kunstvolle Art, mit der das Dreiergespann die verschiedenen Elemente in wechselhafte und ungemein stimmungsvolle Arrangements zu fassen versteht und zu einem bunten Ganzen formt, macht den Unterschied.

Dieses Video auf YouTube ansehen.
Hinweis: Mit dem Abspielen des Videos laden sich sämtliche Cookies von YouTube.

Die Musik von Trio Trara spielt alle Stücke. Mal hat sie eine melancholische und verträumte Note, mal tendiert sie ins erfrischend Schräge und mal mehr ins Experimentelle und Hochenergetische. Man kann in sie eintauchen und sie genießen oder aber auch sich von ihr fordern lassen. Die musikalischen Geschichten, die das Trio erzählt, sind solche vieler Stimmungen und weisen immer in eine andere Richtung. Man weiß eigentlich nie wirklich, wohin die musikalische Reise führt, man muss sich immer überraschen lassen. Und genau dieser Aspekt ist es auch, der den Reiz von „Film Still“ letztlich ausmacht. Sehr empfehlenswert.

Michael Ternai

Links:
Trio Trara
Jazzwerkstatt Wien