Trio Lepschi – Warz und Schweiss

Wer mit dem bisherigen Schaffen des Trio Lepschi vertraut ist, der weiß, dass sich die drei eigenwilligen Köpfe hinter dieser Formation, die Gebrüder Slupetzky, Stefan und Tomas, und Martin Zrost, noch nie wirklich ein Blatt vor den Mund genommen haben. Nicht anders verhält es sich auf dem nun erscheinenden neuen Album „Warz und Schweiss – Schüttelreimlieder“ (Trio Lepschi Gesbr). Einmal mehr präsentieren sich die ausgewiesenen Freigeister als wahre Wort- und Musikakrobaten, die es vortrefflich verstehen, humorvoll, genauso wie mit viel Stil ihre ganz eigene Version der Wiener Musik zum Erklingen zu bringen. Präsentieren wird das Dreiergespann sein neues Album am 22. Juni im Brigittenauer Stadl in Wien.

Man erwischt sich beim Durchhören der Lieder des Trio Lepschi nicht nur einmal beim Schmunzeln. Stefan Slupetzky (Texte, Gesang, Säge), Tomas Slupetzky (Komposition, Gesang, Gitarre) und Martin Zrost (Komposition, Arrangement, Gesang, Gitarre, Klarinetten) haben Humor, den bösen, bissigen, schwarzen, ironischen, augenzwinkernden und politisch unkorrekten, kurz, den ganz und ganz wienerischen. Auch wissen sie, wie man mit der deutschen Sprache umgeht, wie man mit den Worten spielt, mit ihnen jongliert und sie in kunstvolle, manchmal auch recht schräge Reime verpackt. Textlich schöpfen die Herren dabei aus dem Vollen, sie persiflieren ohne Rücksicht auf Verluste Kochshows, die Trinkgewohnheiten der Wiener, die ehrenwerten Banker, die kleinen und großen Dinge des Lebens und natürlich sich selbst.

Trio Lepschi – Fernsehkoch by mica

Aber auch musikalisch überzeugt das Dreiergespann in hohem Maße. Wiewohl man doch erwähnen sollte, dass das vom dem Trio Dargebrachte mit dem traditionellen Wienerlied, dem Etikett, welches der Formation oftmals umgehängt wird, im Grunde genommen nicht mehr wirklich viel gemein hat. Natürlich schwingt das immer noch dieses typisch Wienerische mit, die für diese Stadt so typische klangliche Note, jedoch lassen die eigenwilligen Querdenker vermehrt auch Einflüsse anderer Stile in ihre Lieder miteinfließen. An einer Stelle den Tango, an anderer den Blues und Country, wiederum an anderen gibt man sich im Klang leicht frankophon oder jazzig. Auch zeigen sich Stefan Slupetzky, Tomas Slupetzky und  Martin Zrost dem Pop und Klezmer nicht abgeneigt. Dieser offenen Art formen sie sich quasi ihren eigenen Wiener Sound, der erfrischend authentischer klingt, als vieles, das man aus diesem Genre sonst oftmals zu hören bekommt.

„Warz und Schweiss“ ist ein Album geworden, das unterhält, wie es auch herausfordert. Eben weil die drei Wiener nicht nur alleine mit kurzweiligen Pointen zu punkten versuchen, sondern sehr wohl auch den facettenreichen musikalischen Aspekt ihres Tuns in den Vordergrund rücken. Sehr empfehlenswert. (mt)

http://www.triolepschi.at