Der schon von anderen Projekten, wie etwa Tripod, her bekannte Saxophonist und Klarinettist Patrick Dunst versucht sich mit Tribal Dialects nun an einem weiteren. Gemeinsam im Quartett mit Sina Shaari, Michael Lagger und Grilli Pollheimer entfernt sich der Steirer, wie auch dem nun erscheinenden Album „Home“ (Session Work Records) zu hören ist, noch weiter weg von dem, was man geläufig unter dem Begriff des traditionellen Jazz zu verstehen glaubt. Es ist die elegante musikalische Grenzüberschreitung, in welcher sich er und sein Ensemble üben. Als ob es nicht Selbstverständlicheres gäbe, führen Patrick Dunst und seine Mitmusiker Dinge zusammen, die nicht üblicherweise eine musikalische Symbiose miteinander eingehen, was aber auch letztlich den spannenden Aspekt dieses sehr gelungenen Erstlingswerks ausmacht. Präsentieren werden Tribal Dialects ihr Album am 20. Dezember im mica in Wien. mica – music austria verlost für das Konzert 2 Freikarten. Bei Interesse bitte eine Mail an office@musicaustria.at.at. Betreff: Tribal Dialects.
Was Tribal Dialects vollführen, sind das kunstvolle Zusammenführen und die Verwebung unterschiedlicher Stile und Spielformen, sowie der stetige Brückenschlag zwischen den verschiedenen musikalischen Welten. Den Sound, den der Saxophonist und Klarinettist Patrick Dunst, der sein Handwerk unter anderem bei Größen wie Karlheinz Miklin, Don Mensa, Gerald Preinfalk und Wolfgang Puschnig gelernt hat, und seine Kollegen Sina Shaari (Oud, Gitarre), Michael Lagger (Piano) und Grilli Pollheimer (Percussion) in all ihrer Offenheit entstehen lassen, ist einer, der mit den Begriffen „Vielfalt“ und Facettenreichtum“ wohl am treffendsten beschrieben werden kann.
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Der klangliche Bogen, den sich der Vierer spannt, ist ein sehr weiter und erstreckt sich vom modernen Jazz bis hin zu den verschiedensten Arten der Weltmusik, wobei besonders Elemente aus den musikalischen Traditionen des Orients hörbar Akzente setzen. Es ist zwar nicht so, dass nicht auch schon andere Formationen sich auf diesem Feld versucht hätten, der Unterschied zu vielen anderen ähnlich gelagerten Entwürfen zeigt sich aber vor allem darin, dass es Tribal Dialects wirklich gelingt, aus all dem Verschiedenen etwas Homogenes und Lebendiges zu formen. Warm und gediegen im Klang entfalten die Nummern des Quartetts über wunderbar ineinanderfließende Melodien und durchdachte Arrangements in erfrischend dezenter Weise viel, viel Stimmung und Atmosphäre.
Auf alles Ausufernde verzichten die Beteiligten ganz, vielmehr rücken sie einzig den Gruppenklang in den Mittelpunkt, die Soloparts sind solcher Art, die sich perfekt und nahtlos in das Gesamtbild einfügen, wodurch es auch zu keinerlei Brüchen kommt. Es befindet sich alles fern jeglicher Verkopftheit immer in einem stetigen Fluss, egal ob sich die vier Musiker nun durch langgezogene ruhige Passagen spielen oder sie es dann doch mit etwas mehr Schwung und Elan angehen lassen. Sehr empfehlenswert. (mt)