Das passiert also, wenn sich zwei aus ganz unterschiedlichen musikalischen Ecken entschließen, gemeinsame Sache zu machen und dabei etwas wirklich Aufregendes auf den Weg bringen. THOMAS GARTMAYER alias TOMBO und MARKUS „MOJO“ JAKISIC liefern im Duo TOMBADOUR mit „Kentertainment“ (Monkey Music / VÖ 20.11.) ein Debüt ab, das nicht nur wegen seines gewagten stilistisch übergreifenden Ansatzes zu überzeugen weiß.
Erfrischend anders, originell und eigenwillig – genau zu diesem Schluss kommt man, hört man sich durch dieses Debütalbum. Wie auch immer man das von dem Sänger und Rapper Thomas Gartmayer und dem Pianist Markus Jakisic musikalisch auf „Kentertainment“ Dargebotene benennen will, eine exakte Aussage wird man vermutlich keine treffen können. Die beiden Wiener formen ihren Sound aus dem Verschiedensten, sie schlagen Brücken zwischen den Genres und verbinden Stile miteinander, die man sonst eher selten bzw. eigentlich gar nicht miteinander verbunden hört. Hip-Hop, Reggae, R’n’B, Jazz, Pop und Dancehall das ginge sich ja noch irgendwie aus, aber dann noch Klassik als klanglicher Unterbau, wie soll denn das funktionieren? Nun, Tombadour zeigen, dass es das tut. Und das noch dazu – und genau in diesem Punkt spiegelt sich die besondere Qualität dieses Albums wider – in einem wirklich aufregenden, ausgesprochen lässigen und wunderbar gediegenen Ton.
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Songs, die über das gewöhnliche Popschema hinausgehen
Dem mit kratziger Stimme auf Deutsch rappenden und singenden Thomas Gartmayer und dem aus der Klassik und dem Jazz kommenden Markus Jakisic gelingt es, aus den unterschiedlichen Elementen, etwas Einheitliches und Rundes zu schaffen, etwas, das einen ureigenen Charakter entwickelt. Die Songs gehen weit über das gängige Popschema hinaus und bieten viele interessante Facetten, die sie auf eine anspruchsvollere Ebene heben. Das Schöne dabei ist, dass die Musik dabei nie den Flow verliert und diese bestimmte laid-back-artige Entspanntheit und Leichtfüßigkeit durchgehend beibehält. Die bereits vorab veröffentlichte starke Single „Wien“ mit der wunderbaren Yasmo als featured Artist soll hier nur stellvertretend für das gesamte Album erwähnt sein.
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Tombadour setzen mit „Kentertainment“ auf jeden Fall schon einmal ein richtiges Ausrufezeichen, eines, das man definitiv im Gedächtnis behält. Das Album hebt sich ab, es ist eines vieler Höhepunkte und starker Songs und – was das Entscheidende ist – es unterhält bestens.
Michael Ternai