“This is my life” – Benefizkonzert

Zugunsten des Straßenkinderzentrums in Kiew lädt die Caritas der Erzdiözese Wien am 9. Februar das Publikum zu einem Benefizkonzert in den Wiener Ost Klub. Um auch eine größere Zahl von Leuten für einen Besuch begeistern zu können, haben die Veranstalter ein LineUp auf die Beine gestellt, das sich durchaus sehen lassen kann. Mit Louie Austen konnte der wohl einzig wahre Crooner Europas für ein Stelldichein gewonnen werden. Ebenfalls mit dabei ist die sich im Moment auf der Überholspur befindliche Formation A Life, A Song, A Cigarette. Eröffnet wird der Abend von der Wiener Formation Announced Revolution.

Louie Austens Werdegang erinnert an die klassische Tellerwäscher-Geschichte: Noch als Alois Luef zog es den Wiener nach dem klassischen Gesangsstudium in die USA, wo er sich auf die Spuren der großen Entertainer, wie Frank Sinatra, Dean Martin oder Sammy Davis Jr. begab. Selbst verdiente er sich sein Geld als Sänger in diversen Jazz Clubs von New York bis Pittsburgh. Ende der 70er Jahre kehrte er schließlich als Louie Austen in seine Heimatstadt  zurück und arbeitete fortan als Barsänger im Hilton Hotel und im Hotel Mariott. Wie es der Zufall so will, lief ihm eines Tages bei einer Aufnahme-Session der Elektroniker Mario Neugebauer über den Weg, der ihn sofort für eine Zusammenarbeit begeistern konnte. So gelang es den Beiden, vermeintliche Gegensätze zwischen klassischen Jazzstandards und tanzbarer Elektronik zu überwinden und Musik zu erschaffen, welche sowohl die jüngere wie auch die ältere Generation gleichermaßen zu begeistern weiß. Für das aktuelle Werk “Dreams are my Reality” holte sich Louie Austen Señor Coconut und sein Orchester zur Unterstützung mit ins Studio. Die EP stellt die Bearbeitung des alten “La Boum” Klassikers dar.

Das junge Wiener Sextett A Life, A Song, A Cigarette konnte mit seinem im letzten Jahr veröffentlichten Debütalbum “Fresh Kills Landfill” Kritiker wie Fans gleichermaßen begeistern. Wüsste man nicht, dass es sich in diesem Fall um ein österreichisches Gruppe handelt, so könnte man fast annehmen, eine amerikanische Band wäre hier am Werken. Wie kaum eine andere heimische Combo verstehen es A Life, A Song, A Cigarette, Lieder zu schreiben, die trotz ihrer Verspieltheit und Vielschichtigkeit niemals das Ziel aus den Augen verlieren und sofort ins Ohr gehen. Da wechseln sich Pop und Folk in Sekundentakt ab, spröde akustische Gitarren treffen auf verspielte Keyboardmelodien und über allem thront ein unter die Haut gehender mehrstimmiger Gesang. Ein fast jeder Song auf dem Album besitzt Hitpotential und braucht keinen internationalen Vergleich scheuen.
Michael Ternai

 

Foto ALASAC : Alex Augustin