The Frozen Orchestra – Freak Control

Was sich schon auf der im vergangenen Sommer erschienenen Digital EP „Russian Slurs“ angekündigt hat, findet auf dem ersten Full-Length-Album von The Frozen Orchestra „Freak Control“ nun die endgültige Bestätigung. Hier ist definitiv eine Band am Werken, die ihr Handwerk, nämlich klasse Songs zu schreiben, wirklich versteht. Das aus dem österreichischen Musiker Richard Deutsch und der irisch-stämmigen Sängerin Tamara Ashling Lee bestehende Zweiergespann entwirft sein ganz eigenes Popuniversum, eines, dass so gar nicht in die sonst so üblichen Schubladen hineinpassen will. Es sind sehr stimmungsvolle und von zartdüsterer Melancholie getragene Stücke, mit welchen The Frozen Orchestra aufwarten. Alles andere als glattpoliert oder an irgendeinen hippen Trend angelehnt, erwachsen der Reiz und die Spannung der Musik vor allem aus ihrer gewissen Eigenwilligkeit. Irgendwie schwingt immer etwas Schräges, nicht eindeutig Definierbares mit. Egal, ob das nun den sphärischen Elektro-Sounds oder den mollartigen Gitarren-Melodien geschuldet ist, man fühlt sich doch aufgefordert, sich näher mit der ganzen Geschichte zu befassen. Erhältlich ist „Freak Control“ als Digital-Release ab 15. Jänner.

„Freak Control“ ist nicht unbedingt ein Album, welches sich schon nach dem erstmaligen Durchhören erschließt. Es bedarf Zeit, sich vollends zu entfalten, besitzt es doch eine für eine Popveröffentlichung doch ungewöhnliche Tiefe. Richard Deutsch (Guitar, Elektronik) und seine Kollegin, die gebürtige Irin Tamara Ashling Lee (Gesang) verzichten bewusst auf Schnellschüsse. Sie hanteln sich nicht dem Schema F entlang und gehen erfrischend unkonventionell, dennoch behutsam und mit einer unüberhörbaren Liebe zu Detail an die Sache heran, was zur Folge hat, dass wirklich keine Nummer wie die andere klingt.

The Frozen Orchestra – Games by mica

Im Grundtenor, auch wegen der gesanglichen Performance von Tamara Ashling Lee, die mit zerbrechlicher Stimme dem Ganzen zusätzlichen Charakter verleiht, eher melancholisch und kühl, erwachsen die irgendwo zwischen anspruchsvollem Elektropop, (Post-)Rock, Metal und schrägen Soundexperimenten angesiedelten Songs zu sehr stimmungsvollen und abwechslungsreichen Hörerlebnissen, die, und das ist das Schöne an der Sache, ein jedes Mal neue Geheimnisse offenbaren.

Was das österreichisch-irische Duo den HörerInnen bietet, ist intelligente Popmusik, die zugleich den Kopf wie auch die Seele anspricht und auch nach mehreren Durchläufen gefällt. Bleibt zu hoffen, dass man von The Frozen Orchstra auch in Zukunft noch einiges zu hören bekommen wird, denn das, was man präsentiert bekommt, hat wirklich Klasse. (mt)

http://www.thefrozenorchestra.com/