Texta

Spricht man von der heimischen Hip Hop-Szene, fällt mit Sicherheit nach kürzester Zeit der Name Texta. Wie kaum eine andere Combo ist die seit nunmehr 18 Jahren aktive Linzer Formation dafür verantwortlich, dass das Genre auch hierzulande seinen Platz gefunden hat. Dass Huckey, Flip, Skero, Laima und DJ Dan in ihrer Karriere oftmals auch ungewöhnliche Wege gegangen sind, zeugt von deren Willen, sich nicht in eine einzelne Schublade stecken zu lassen. Texta bewegten sich immer schon in etwas anderen, von den herkömmlichen, dem Hip Hop anhaftenden Klischees befreiten Gefilden. Dass sich an ihrer Einstellung und an ihrer Liebe zu Musik bis heute nichts geändert hat, beweisen die Linzer auch auf ihrem aktuellen und inzwischen sechsten Album „Grotesk“. Texta ist es erneut gelungen, Hip Hop in ein neues Gewand zu hüllen und ihn weiter interessant und spannend zu gestalten. Ein Kunststück, das nach so langer Zeit nur wenige in dieser qualitativ hochwertigen Form zu Stande bringen.

Texta eilt der Ruf voraus, die Pioniere in Sachen Hip Hop in Österreich zu sein. Nicht wenige sehen in der fünfköpfigen Combo sogar die Urväter der heimischen Szene. Was auch nicht ganz unrichtig ist. Aber ihre Ausnahmestellung begründet sich nicht nur alleine darin, dass sie zu den Ersten zählten. Es war auch die höchst eigenständige Interpretation des Begriffes Hip Hop, der die Musik der Linzer vom sonstigen Einheitsbrei abhob. Es zeichnete sie vor allem die Tatsache aus, dass sie – im Unterschied zu manch anderen ihrer Kollegen – nicht nur musikalisch, sondern auch inhaltlich einen anderen Weg beschreiten wollten. Ihre Tracks stellten aufgrund ihrer intelligenten und tiefgründigen Texte eine Art Verweigerung dar, sich den Klischees des Genres zu unterwerfen.

Und daran hat sich erfreulicherweise bis heute nichts geändert. „Grotesk“, das nunmehr sechste Album des Linzer Quintetts, vereinigt alle bisher bekannten Stärken und fügt noch weitere hoch spannende Facetten hinzu. So lässt sich die Truppe auch diesmal gekonnt Einflüsse aus anderen Musikformen in die Tracks mit einfließen, was die Sache im Gesamten noch abwechslungsreicher und vielschichtiger  erklingen lässt. Auf eine gewisse Art ist es dem Quintett erneut gelungen, sich neu zu erfinden, ohne dabei auch nur einen Moment irgendwie bemüht oder gekünstelt zu wirken. Hier sitzt alles, die fetten, teil souligen Beats, die Samples, die Rhymes, der Wortwitz und sonst noch alles was dazu gehört, um die Musik so richtig rund zu machen.

Alles in allem muss man Texta attestieren, dass sie zu seltenen musikalischen Ausnahmen zählen, die auch nach Jahren der Zusammenarbeit sich nicht in Wiederholungen verlieren und die immer noch in der Lage sind, ihre Fans zu überraschen. (mt)

Foto: Flo Maucher

http://www.texta.at/