Am 18. März treffen mit dem Saxophonisten John Tchicai und dem Pianisten Dieter Glawischnig zwei der international angesehensten Persönlichkeiten des melodiösen Jazz zu einem gemeinsamen Konzert im Wiener Porgy & Bess zusammen. Unterstützung erhalten die beiden Jazz-Urgesteine von Kontrabassistin Nina Polaschegg. Der Auftritt bildet zugleich den Startschuss für eine kleine Tour, die das Trio durch die österreichischen und deutschen Jazzclubs führt.
Spricht man von John Tchicai, so spricht man wohl über eine der herausragenden Persönlichkeiten des Jazz in den 60er Jahren. Der dänische Saxophonist, halbafrikanischer Abstammung, erlebte die Anfangszeiten des Free Jazz in New York nicht nur hautnah mit, sondern prägte mit den New York Contemporary Five und dem New York Art Quartett die Entwicklung dieser Strömung maßgeblich mit. Nach seiner Zeit in Amerika kehrte der Musiker nach Europa zurück, wo er sich vermehrt den verschiedenen melodiösen Spielarten des Jazz widmete.
Dieter Glawischnig begann seine musikalische Karriere 1963, nach seinem Studium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, als Posaunist ohne Festanstellung in der ORF-Big Band. Danach war er in der Grazer Oper als Korrepetitor tätig. Von 1968 bis 1975 leitete der gebürtige Grazer die Jazzabteilung der Musikhochschule Graz. Anschließend führte ihn sein Weg nach Hamburg, wo er die Leitung der NDR-Studioband übernommen hat, die er im Laufe der Zeit zu einer Big Band weiterentwickelte. Ab 1982 war Glawischnig an der Hamburger Musikhochschule tätig, wo er nach Grazer Vorbild eine Jazzabteilung aufbaute. Ohne die Tradition der großen Vorbilder seit der Swingzeit zu vernachlässigen, gilt Dieter Glawischnigs Hauptinteresse den zeitgenössischen künstlerischen Ausdrucksformen des Jazz und der improvisierten Musik.
Obwohl die beiden Musiker sich schon seit vielen kennen und schätzen, haben sie noch nie miteinander gespielt, was das anstehende Konzert zu einer Premiere macht. Unabhängig voneinander haben sowohl John Tchicai als auch Dieter Glawischnig Nina Polaschegg gefragt, ein Projekt gemeinsam zu gestalten. So wurde aus dem angedachten Duo ein Trio. Die Kontrabassistin ist in der Klassik genauso beheimatet wie in der Improvisation.
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Porgy & Bess