TANJA PIDOT – "Put-In-Out-Love"

Dass es im Pop nicht zwangsläufig immer nach denselben Regeln ablaufen muss, genau dafür liefert die Liedermacherin TANJA PIDOT auf ihrem Erstlingswerk „Put-In-Out-Love“ einen schönen Beweis. Was man von der Tirolerin und ihrer Band zu hören bekommt, ist wirklich gut gemachter, sehr abwechslungsreicher und gediegen-niveauvoller Pop mit Ausfransungen hin auch zu anderen Stilen.

Unverhofft kommt oft. Diese Regel bestätigt sich einmal mehr, lauscht man sich durch das Debütalbum der jungen Liedermacherin Tanja Pidot. Die Songs der Tirolerin strotzen nur so vor Charme, sie erklingen elegant im Ton und besitzen zudem eine richtig lässige Note. Sie gefallen auch, weil sie eben nicht dem üblichen austauschbaren Popschema entsprechen, sondern sehr wohl einen individuellen Charakter aufweisen. Dem 08/15-Songformat folgt die talentierte Multiinstrumentalistin, Sängerin und Komponistin nur bedingt. Vielmehr als sie auf die einfachen Strukturen setzt, schmückt sie ihre Musik ideenreich mit vielen kleinen Details aus.

Die in fein gesponnenen und sehr abwechslungsreichen Arrangements eingebetteten Melodien, der warme und sich von Elementen aus Pop, Jazz, modernem Liedermachertum, Soul, Funk, Blues und ein wenig Latin nährende Gesamtsound, die unaufgeregte Herangehensweise und das weite Spektrum an Stimmungen: In Summe erwachsen die verschiedenen Bausteine zu einem wirklich packenden und sehr unterhaltsamen Ganzen, das eigentlich vom ersten Ton an einfängt.

Unkonventionelle Wege durch den Pop

Es macht einfach Freude, sich durch das mit einer Reihe von GastmusikerInnen eingespielte Album der jungen Tirolern zu lauschen, auch weil man hört, dass man es hier mit einer Künstlerin zu tun hat, die ihr Handwerk wirklich versteht und sich fern aller Anbiederung an einen aktuell irgendwie angesagten Sound gewillt zeigt, ihre ganz eigenen unkonventionellen Wege zu gehen. Tanja Pidot, die ursprünglich eigentlich aus der Klassik kommt, erzählt spannende und tiefgründige musikalische Geschichten, in denen es mal eher beschwingt leichtfüßig und groovig zur Sache geht, dann wieder mehr ruhig, sanft und zurückhaltend.

Zusammenfassend kann man sagen, dass „Put-In-Out-Love“ ein Album geworden ist, das von Mal zu Mal mehr und mehr wächst und an Intensität gewinnt. Es ist durchaus anzunehmen, dass man von dieser Künstlerin auch in Zukunft noch so einiges zu hören bekommen wird. Jemand, der so starke Musik abzuliefern imstande ist, wird nicht lange unbemerkt bleiben.

Michael Ternai

Foto Tanja Pidot: Elvira Faltermeier

http://www.tanjapidot.com