Tag des Urheberrechts

Vertreter der Musik- und der Verlagswirtschaft haben Anfang dieser Woche eine Plattform zum Schutz Geistigen Eigentums ins Leben gerufen. Ziel der von der IFPI Austria und dem Verband Österreichischer Zeitungen betriebenen Initiative ist es, auch in der Bevölkerung das Bewusstsein zu schärfen, dass auch geistiges Eigentum ein Wert an sich ist und daher geschützt werden müsse.

Der 23. April ist der Tag des Urheberrechts. Wann, wenn nicht an diesem Tag sollte man auf die Problematik bezüglich des Rechtes auf geistiges Eigentum hinweisen. Das zumindest haben sich Vertreter der Musik und der Verlagwirtschaft gedacht, als sie vor wenigen Tagen die Initiative zum Schutz des Geistigen Eigentums ins Leben gerufen haben. Die Piraterie im Internet hat inzwischen ein Schadensausmaß erreicht, das in die Milliarden geht, so IFPI-Geschäftsführer Franz Medwenitsch.

Das Aufkommen des Internets und die damit einhergehende stetige Weiterentwicklung der Technologien, sowie der Umstieg von traditionellen Tonträgern auf computergestützte Dateiformate haben es für Nutzer leichter gemacht, Musik, Filme etc, ohne für diese zu bezahlen, aus dem Netz zu saugen. Nach den Betreibern der Initiative, der neben Franz Medwenitsch unter anderem auch der VÖZ-Vizepräsident und “NÖN”-Chefredakteur Harald Knabl, die Autorin Christine Nöstlinger, Dirigent Franz Welser-Möst der Schauspieler Karlheinz Hackl sowie der frühere EU-Kommissar Franz Fischler angehören, entgleiten damit den Schöpfern und  Inhabern dieses “geistigen Eigentums” die Nutzungsrechte an diesen.

Zudem habe dieser “Diebstahl” zur Folge, dass Medienbetriebe, aufgrund sinkender Absatzzahlen in ihrer Existenz bedroht seien. Somit habe die Problematik inzwischen auch eine Volkswirtschaftliche Dimension angenommen. Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, wird in den kommenden Wochen ein neun Punkte umfassendes Manifest auf zahlreichen Litfaßsäulen in ganz Österreich angeschlagen werden.

 

Dass diese Sicht nicht von allen Seiten geteilt wird, zeigt die Aktion einer Linzer Gruppe, bestehend aus jungen Gemeinderatskandidatinnen und -kandidaten und Vertretern der Jugendorganisationen der Linzer Sozialdemokraten, welche am Tag des Urheberrechts, ihrerseits Flugblatt verteilen wird, auf dem sie zu erklären versucht, weshalb übermäßiger Urheberrechtschutz schädlich für Kreativität und Innovation sei.

Neben einer kostenlosen Internet-Grundversorgung für alle fordert die Gruppe die Entkriminalisierung von Tauschbörsen. Nach den Betreibern der Linzer Aktion steht hinter der rigorosen Bekämpfung der “Internetpiraterie” der Versuch, ” ein überkommenes Geschäftsmodell der Verwertungsindustrie ins digitale Zeitalter zu retten”. Statt Verfolgung sollte eine Art “Kulturflatrate” eingeführt werden.

 

Man wird sehen, ob es jemals zu einer für alle Seiten akzeptablen Lösung kommen wird. Noch sieht es nicht danach aus. Dafür stehen die Vorstellungen und Forderungen der Meinungsträger zu sehr im Gegensatz. (mt)