SWANTJE – „Phönix“

Die Wiener Tenorsaxophonistin und Komponistin SWANTJE LAMBERT und ihr Trio kreieren auf ihrem neuen Album „Phönix“ (Alessa Records) ihre eigene aufregende Sprache des Jazz.

Dass es Swantje Lampert und ihre beiden Bandkollegen Karl Hodas (Kontrabass) und Christian Eberle (Schlagzeug) verstehen, sich ihre ganz eigenen musikalischen Wege durch die Welt des Jazz zu bahnen, haben sich schon auf ihrem 2020er-Debüt auf sehr überzeugende Weise vorgezeigt. Mit „Phönix“ knüpft das Trio nun nahtlos an seinem Erstlingswerk an und bringt einmal mehr einen Sound des Jazz zu Gehör, der mit dem klassischen Ton auf erfrischende Weise bricht und spannende musikalische Akzente setzt, was zum Teil auch auf die doch eigenwillige Besetzung zurückzuführen ist. So wird etwa auf ein Harmonieinstrument ganz verzichtet. Fehlen tut ein solches nicht, weil Lampert, Hodas und Eberle es vortrefflich verstehen, den sich bietenden Raum durch ihre kreative und kraftvolle Verspieltheit vollends auszufüllen.

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Die Nummern des Dreiergespanns erklingen in der Form und in Tempo sehr abwechslungsreich, rhythmisch anspruchsvoll und in ihrer Melodieführung vielschichtig, und dennoch entfaltet sich in ihnen vom Gefühl her ein immer nach vorne gerichteter Groove, dem man sich als Hörer:in nur schwer entziehen kann. Die musikalische Sprache, die Swantje kreieren, entwickelt ihren ganz eigenen Vibe. Dieser ist zwar im Jazz eines Coltrane verwurzelt, wächst aber auf aufregende Weise auch in andere musikalische Welten hinein. Dabei entwickelt er eine ausgesprochen stimmungsvolle und zugleich auch sehr lässige Note, die wirklich anspricht und der ganzen Geschichte ihren besonderen Reiz verleiht.

Mit „Phönix“ ist Swantje Lampert und ihrer Band auf jeden Fall ein Album gelungen, das alles beinhaltet, was spannenden zeitgenössischen Jazz ausmacht. Es ist ein Stück Musik geworden, das viel Aufregendes und Interessantes bietet und einlädt, sich intensiver mit ihm zu beschäftigen.

Michael Ternai

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Links:
Swantje
Alessa Records