Studio Dan präsentieren „Chamber Music Groups – The Sound and the Fury“

Im zweiten Teil seiner Abonnement Konzertreihe versucht sich Studio Dan, das Ensemble für grenzüberschreitende Musikproduktionen, an einer Neuinterpretation des Genres Kammermusik. Am 18. Dezember im Theater am Ortweinplatz in Graz und tags darauf im Wiener Porgy & Bess verucht das diesmal in Kleinstgruppen aufgeteilte MusikerInnenkollektiv unter dem Titel „Chamber Music Groups – The Sound and the Fury“ die von manchen leider milde belächelte Musikform in drei Stücken mit neuem Leben zu erfüllen.

Irgendwelche stilistische Grenzen sind den MusikerInnen von Studio Dan vollkommen fremd. Warum sollte man bei so einem kreativen Potential, auch irgendwelche Abstriche machen. Der Weg, den Ensembleleiter Daniel Riegler und seine MusikerInnen beschreiten, ist ein höchst eigenwilliger und führt an den Schnittstellen zwischen den unterschiedlichen Genres vorbei. Mal tauchen das höchst innovativ agierende Großformat tief in die Welt der Improvisation ein, mal versucht es sich an der Neuinterpretation traditioneller Jazzstandards, um dann schließlich sogar einen Bogen hin zu populärmusikalischen Ansätzen zu schlagen.

Vorherzusehen, in welche Richtung sich das MusikerInnenkollektiv in ihren jeweiligen Programmen zu bewegen gedenkt, ist nahezu unmöglich. Zwar stehen außen auf der Verpackung all die stilistischen Ingredienzen, welche durch die MusikerInnen Verwendung finden, was die aber daraus fabrizieren ist etwas vollkommen Neues, etwas bislang Ungehörtes, das nur schwer einer bestimmten musikalischen Kategorie zuzuordnen ist.

Auch das im zweiten Teil der Konzertreihe zur Aufführung gebrachte Programm „Chamber Music Groups – The Sound and the Fury“ unterstreicht eindrucksvoll, welch immense klangliche Vielfalt der von Daniel Riegler geleitete Klangkörper abzudecken in der Lage ist. Diesmal ist es die traditionelle Kammermusik, welche im musikalischen Fokus der InstrumentalistInnen steht.

Diese soll durch die Bearbeitung von drei, aus dem Großensemble herausgebildeten Kleingruppen einer neuen Bedeutungsebene zugeführt werden. Zur Aufführung gebracht werden an den beiden Konzertabenden drei Stücke, in denen mit der Musikform unterschiedlich umgegangen wird. Zunächst sind es Julia Purgina (Viola) und Leo Riegler (Elektronik), die einen Brückenschlag von der Kammermusik hin zu elektroakustischen Klangspielereinen versuchen.

„Music for three elements”, so der Titel der Darbietung von Maiken Beer (Cello), Phil Yaeger (Posaune) und Andreas Moser (Marimba) stellt sich als eine experimentelle Klangreise zwischen traditionellen Spielformen und modernen Ansätzen dar. Die Vermischung von kammermusikalischen Elemente und Jazz vollziehen Tibor Kövesdi (Keyboards), Clemens Salesny (Reeds), Wolfgang Kendl (Schlagzeug, Glockenspiel) und Marina Engel (Viola, Violine).

Die Konzerte im Theater am Ortweinplatz in Graz und im Porgy & Bess in Wien bieten Musikliebhabern die Gelegenheit, sich mit einer neuen, bisher nicht bekannten Seite dieser eigenwilligen Großformationen bekannt zu machen. (mt)

Foto: Ditz Fejer