Studio Dan feat. Nika Zach präsentieren "Things"

Was alles im Bereich des Jazz auch heute noch möglich ist, stellt das von Daniel Riegler geleitete „Free-Improvisors-Orchestra” Studio Dan auf seinem Zweitlingswerk „Things“ (Jazzwerkstatt Records) auf eindrucksvolle Art und Weise unter Beweis. Begleitet von Vokalistin Nika Zach begibt sich die 17-köpfige Formation auf eine enorm vielschichtige  musikalische Reise, die nur so vor Einfallsreichtum, Facettenreichtum, Spielwitz und überraschenden Wendungen strotzt. Am 5. Oktober feiert das Ensemble nun endlich auch seine Wien-Premiere mit einem Konzert im Wiener Radiokulturhaus.

Wohl kein anderes Ensemble des Landes hat in den vergangenen Jahren so viel aufgewirbelt, wie es Studio Dan getan hat. Und das nicht nur aufgrund der Auszeichnung mit dem renommierten Preis der deutschen Schallplattenkritik für das Album „Creatures & other stuff“. Das von Daniel Riegler ins Leben gerufene und geleitete 17-köpfige Großformat beschreitet einen vollkommen eigenständigen Weg, der sich nicht wirklich in wenigen Worten beschreiben lässt. Bei einer so großen  Jazzformation ist man schnell dazu verleitet, von dieser den typischen Bigband-Sound zu erwarten. Doch Daniel Riegler und sein Experimentalorchester tun genau das Gegenteil.

Was hier in Perfektion und ganz ohne Scheuklappen zelebriert wird, ist das vollkommen von jeglichen stilistischen Begrifflichkeiten befreite musikalische Agieren. Mal gibt man sich als Kammermusikensemble, mal als Jazzcombo, dann wieder tätigt man Ausflüge in den Rock, um im nächsten Moment einen Schwenk hin zur  Experimentalelektronik zu vollziehen. Was sich so unvereinbar erscheint, erklingt in der Musik des von Daniel Riegler geleiteten Klangkörpers als homogenes Ganzes. Gerade diese ständigen Wechsel zwischen den Stilen, Geschwindigkeiten, Stimmungen und Klangstrukturen sind es auch, die jene fesselnden Spannungsbögen entfalten, welche die HörerInnen zu begeistern wissen.

Das im vergangenen Jahr erschienene und gemeinsam mit der charismatischen Vokalistin Nika Zach erarbeitete Album „Things“ ist ein wunderbares Beispiel dafür, welch innovatives Arbeiten im Jazz heutzutage noch möglich. Was hier abgeliefert wird, sind wunderbare, vielschichtige, sich stimmungsvoll aufbauende und oftmals mit überraschenden Momenten aufwartende Lieder, die einer spannenden Klangreise gleichkommen, deren Ziel sich erst am Ende offenbart. Ein Musikerlebnis, das man in solcher Form nur selten zu Gehör bekommt. (mt)

Foto: Ditz Fejer

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