Strom-Musik im Echoraum

Spricht man heute von elektronischer Musik, so ist damit eine musikalische Produktionsart gemeint, die in ihren unterschiedlichen Ausformungen und Stilen nicht vielfältiger sein könnte und Einzug in verschiedenste Genres gehalten hat. Immer neue Programme für den Computer und die fortschreitenden Technologieentwicklungen ermöglichten es den KünstlerInnen das Spektrum ihres Schaffens stetig zu erweitern, bisher noch nie da gewesene Sounds zu erzeugen und auf diesem Weg ganz neue Spielarten der Musik zu erschaffen. Diese finden sich nicht nur mehr in der Popularmusik, sondern werden auch in zunehmendem Maße in der Neuen Musik angewendet. Die am 11. November beginnende und im Wiener Echoraum stattfindende IGNM-Konzertreihe “Strom-Musik” will genau diesen Aspekt in den Fokus der künstlerischen Auseinandersetzung rücken.

Die Elektronik gewinnt für KomponistInnen der Neuen Musik immer mehr an Bedeutung. Sie dient als musikalisches Ausdrucksmittel, als Instrument, als Raumwerkzeug, als Konstruktionshilfe und als musikalische Denkweise. Elektronische Elemente werden nicht nur mehr alleine als Ergänzung zum Instrumentarium angesehen, sondern nehmen zunehmend auch eine bestimmende stilistische Rolle in der Arbeit der KomponistInnen ein.

Die Integration von Elektronik in der Neuen Musik führte in der Vergangenheit zu einer Art Paradigmenwechsel. Die Fixierung und Tradierung von Kompositionen erfolgt heute nicht mehr ausschließlich über Notenschrift und Papier, sondern auf Tonträgern, in Parameter-Datenensätzen für Computerprogramme. Einhergehend mit dieser Entwicklung entstand durch Projektion der Klänge über Lautsprecher praktisch ein neues Medium. Es kommt heute nicht mehr so sehr darauf an, was zu hören ist, sondern auch, in welcher Form etwas projiziert wird.

Im Rahmen der Konzertreihe “Strom-Musik” soll dem interessierten Publikum nun eine Art Bestandsaufnahme der Elektronischen bzw. Elektroakustischen Musik in Österreich gegeben werden. Die KomponistInnen wie auch die BesucherInnen sind dazu eingeladen, sich dem Thema musikalisch aus unterschiedlichsten Blickwinkeln und Richtungen zu nähern. Eröffnet wird die spannende Konzertreihe mit der Aufführung des Werkes „… friget Venus“ für Klavier und Elektronik von Volkmar Klien. Es spielen Wei-Ping Lin (Klavier), Klaus Filip und Philip Leitner (Elektronik). (mt)

Weitere Termine:

19.11.
Komposition : Jorge Sanchez-Chiong : “…” für zwei Turntable-Spieler
Turntables : JSX & dieb13
Improvisation : Martin Siewert | Burkhard Stangl: E-Gitarren etc.

25.11.
Komposition : Ye Hui: “for drum” für kleine Trommel und Elektronik
Trommel : Berndt Thurner
Improvisation : Michael Vorfeld : “Glühlampenmusik”

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