Sterzinger solo – rather viennoes

Mit Stefan Sterzinger ist am 1. März einer der wohl eigenwilligsten Vertreter der Wiener Musikszene im Gürtellokal rhiz zu Gast. Grund für seinen Besuch ist sein neues Album “rather viennoes”, auf dem der Akkordeonist, diesmal solo unterwegs, einmal mehr den Versuch unternimmt, traditionellem Wienerliedgut einen zeitgenössischen Anstrich zu verpassen.

 Das Album soll eine Art Momentaufnahme der künstlerischen Position von Stefan Sterzinger darstellen. Wer den Akkordeonisten kennt, der weiß, dass er sich bei fast jedem Output neu definiert. Eine exakte Voraussage, wie ein kommendes Album vielleicht klingen könnte, ist in den seltensten Fällen zu treffen. Bekannt wurde er unter anderem mit dem “1. Fürther Alpenpunk-Festival Fürth/Franken” im Café Fürst. 1986 gründete er mit Gesinnungsgenossen Heinz Ditsch und Vincenz Wizlsperger (Kollegium Kalksburg) die Combo Franz & The Melody Boys, im selben Jahr mit V. Wizlsperger und Hans Tschiritsch Sterzinger Roots. “Electric Sterzinger” führte ihn wieder mit Herrn Wizlsperger und dessen Kalksburg-Kollegen Paul Skrepek zusammen. Stefan Sterzinger gefällt sich in der Rolle der ewigen Undergroundlegende. Und genau diese lässt ihn auch tun, wozu er gerade Lust hat.

 

So auch auf “rather viennoes”. Bereits der Entstehungsprozess ist geradezu typisch für den Musiker. Auf großartige technische Spielereinen wurde bewusst verzichtet. Vielmehr wurde einfach drauf losgespielt, als ob das Studio das Wohnzimmer wäre. Musikalisch schöpft Stefan Sterzinger einmal mehr aus dem Vollen. So bearbeitet er in seinen Stücken Artmann, Qualtinger und Nestroy und setzt diese in einen Kontext mit seinen eigenen Liedern. Selber bezeichnet er seine Musik als “zeitgenössische Qualitätsfolklore”. Mehr ist dem eigentlich nicht mehr hinzu zu fügen.