Sterzinger Experience & Playbackdolls musizieren im Radiokulturhaus

Ein ungemein interessanter und mit ziemlicher Sicherheit höchst abwechslungsreicher Konzertabend zwischen modernen, vom Rock`n  Roll beseelten Wienerliedklängen und facettenreichen Artpopentwürfen steht am 9. Juni im Wiener Radiokulturhaus auf dem Programm. Mit Sterzinger Experience und den Playbackdolls werden zwei Formationen auf der Bühne zu sehen sein, die erst in den vergangenen Monaten mit erstklassigen Veröffentlichungen ordentlich viel Staub aufwirbeln konnten. Was die BesucherInnen erwartet, ist ein spannendes und sehr unterhaltsames Musikerlebnis auf höchstem Niveau.

Spricht man über Stefan Sterzinger, so spricht man über einen Freigeist, wie er im Buche steht, von einem Musiker, der seit Jahren seinen eigenen unverwechselbaren Weg geht und sich bislang höchst erfolgreich jeglichen Kategorisierungsversuche erfolgreich entzogen hat. „Rock’n Roll“ (Monkey), das im März dieses Jahres erschienene Erstlingswerk seines Projekts Sterzinger Experience, macht da keine Ausnahme. Was der höchst eigenwillige 53-jährige Wiener Liedermacher, Sänger und Akkordeonist,  der mit seiner Band Franz Franz & The Melody Boys bereits in den achtziger Jahren für Furore sorgen konnte, mit seinen MitmusikerInnen Lothar Laesser, Martina Winkler, Jörg Mikula, Franz Schaden und Alexander Gheorghiu auf ganz wunderbare und facettenreiche Weise auf den Weg bringt, sind vom „Crossover-Gedanken“ getragene und ungemein  stimmungsvolle  Stücke der allerfeinsten Sorte. Wienerlied trifft auf Pop, Chanson, Country, Jazz und ein wenig Balkanfolklore. Eine hochexplosive musikalische Mischung, die einfach nur Spaß macht und ohne jede Klischeehaftigkeit so richtig abrockt.

Sterzinger Experience – Folsom Prison Blues by mica

Wer die zahlreichen Projekte von Tini Trampler (Die Dreckige Combo), Stephan Sperlich (78plus, Mann über Bord, Elektro Farmer) Erwin Schober (Fatima Spar & The Freedom Fries, 78plus) und Florian Wagner kennt, der kann sich in etwa vorstellen, welch große musikalische Taten dieses Quartett zu vollbringen in der Lage ist. Und genau eine solche ist das im Frühjahr erschienene Erstlingswerk „Out of the Blue“ (Monkey) ohne Zweifel geworden. Das Viergespann liefert mit Unterstützung einiger GastmusikerInnen ein Stück Musik ab, das so abseits herkömmlicher Standards und Konventionen angesiedelt ist, das so unverkennbar eigenständig und variantenreich aus den Boxen schallt, dass es eine wahre Freude ist. Die Art und Weise, wie Tini Trampler und der in jedem musikalischen Metier stilsicher wandelnde Stephan Sperlich so unterschiedliche Bereiche wie Chanson und Elektronik, Blues und Industrial, Trip Hop, slawischer Folklore, Rock in der Tradition eines Tom Waits, Ragtime, Pop und New Wave in einem ungemein vielschichtigen Gesamtsound aufgehen lassen, stellt schon ganz große Kunst dar.

Playbackdolls – Love in Time by mica

Liebhaber anspruchsvoller und moderner Klänge sollten sich dieses Konzert auf keinen Fall entgehen lassen, erwartet sie doch ein an Stilrichtungen und Stimmungen buntes überaus facettenreiches Musikerlebnis. (mt)