Ein spannender Musikabend zwischen moderner Wienerliedkunst und wunderbarem Liedermachertum steht am 6. Februar im Wiener Stadtsaal auf dem Programm. Mit Sterzinger Experience und Krixi, Kraxi und die Kroxn sind zwei Formationen zu Gast, die es vortrefflich verstehen, dem typisch Wienerischen in ihrer Musik Internationalität zu verleihen. Und das auf vollkommen unterschiedliche Art und Weise. Während Stefan Sterzinger und seine Band, sich in bester Crossover-Manier als Brückenbauer vom Wienerlied hin zum Rock´n´Roll, Blues und Jazz verstehen, erheben Krixi, Kraxi und die Kroxn, das neueste heiße Eisen aus dem Hause Problembär Records, den Charme des Wienerischen in ihrer Musik zur hohen Poesie. Für Liebhaber erstklassiger heimischer Musikkost eigentlich ein Pflichttermin.
Mit seinem Anfang 2011 erschienenen Album „Rock’n Roll“ lieferte Stefan Sterzinger einmal mehr ein eindrucksvolles Beispiel für sein ungemein offenes Musikverständnis ab. Was der Akkordeonist mit seinen MitmusikerInnen Lothar Laesser, Martina Winkler, Jörg Mikula, Franz Schaden und Alexander Gheorghiu in seinen Stücken zum Ausdruck bringt, ist der Gedanke des Crossovers in Reinkultur. Musik, die nicht und nicht in irgendeine Kategorie passen will, aber dennoch wie aus einem Guss erklingt. Der typische Sterzinger-Sound eben. Ein bisschen Wienerlied da, ein wenig Jazz und Blues dort, dazu ein Prise Pop garniert mit Klängen aus dem Chanson, der Balkanfolklore und Country. Die Musikwelt des Wieners ist ein universelle, eine die sich von herkömmlichen Begrifflichkeiten abkoppelt, und das auf eine ungemein charmante und leichtfüßige Art. Mit Sterzinger Experience versucht der Akkordeonist, Sänger und Entertainer seiner musikalischen Visionen mit dem eigenen Anspruch nach einem unverkennbaren und vom innovativen Geist getragenen Sound einen Schritt näher zu kommen.
In eine ähnlich faszinierende, aber dann doch ganz andere Musikwelt entführt auch die zweite Band des Abends die BesucherInnen. Blickt man auf die Namen der Mitglieder von Krixi, Kraxi und die Kroxn, ist eigentlich klar, welche Richtung eingeschlagen wird. Der als „Der Nino aus Wien“ zu Bekanntheit gelangte Nino Mandl und Cookie Oven alias Natalie Ofenböck zelebrieren die hohe Kunst des anspruchsvollen und poetischen Liedermachertums. Wien und die für die Stadt so typischen, teils dunklen Stimmungen bilden das inhaltliche Fundament der erzählten und fast schon kafkaesken Geschichten über Zweifel, Fremdsein und Trauer. Das Ende des vergangenen Jahres erschienene Debütalbum „Die Gegenwart hängt uns schon lange zum Hals heraus”, welches im Rahmen dieses Konzertes erstmals live präsentiert wird, wurde mit einer illustren Schar von Gastmusikern eingespielt. Deren Beteiligung an diesem Projekt darf durchaus als eine Art Ritterschlag angesehen werden. Mitgewirkt haben unter anderem Ernst Molden, Dirk Stermann, Robert Rotifer, Walther Soyka, Christian Franke und viele andere mehr. Wer solche Größen zu seinen Freunden zählen darf, muss einfach etwas besonders an sich haben. (mt)