Stellungnahme des Senats der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien zur geplanten „Neudefinierung“ des Radiosenders FM4

Im Zuge der in zahlreichen Medien kolportierten Pläne zu Umstrukturierungen und Einsparungen beim Radiosender FM4 weist der Senat der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien auf die besondere Bedeutung dieses Senders hin und appelliert an alle Verantwortlichen, die zahlreichen Leistungen, die FM4 derzeit erbringt, keinesfalls einzuschränken, sondern – im Gegenteil – weiter zu ermöglichen bzw. auszubauen.

FM4 hat seit seiner Gründung einen wesentlichen Beitrag zur Etablierung und Aufrechterhaltung eines ausdifferenzierten und qualitativ hochwertigen Radiojournalismus im Bereich der populären Musik geleistet.

FM4 spielt einen im Vergleich zu anderen Sendern des österreichischen Rundfunks besonders hohen Anteil an Musik aus Österreich und leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur häufig prekären Einkommenssituation von Musikschaffenden.

FM4 ermöglicht unter anderem durch die Veranstaltung von Events die aktive Partizipation am Fortbestehen und der Ausweitung populärkultureller Musikszenen in Österreich. Seit Bestehen des Senders wurde eine bedeutende Fan-Community aufgebaut, die eine internationale Hörer*innenschaft generieren konnte.

FM4 schafft Experimentierräume für angehende Musiker*innen, Produzent*innen, Komponist*innen, Songwriter*innen und DJs*, die Möglichkeiten zur Umsetzung konkreter Ideen bieten, dadurch ein breites Publikum erreichen und somit öffentlichkeitswirksam werden können.

FM4 fördert Artists*, respektive Kunstschaffende, die sich in experimentellen, progressiven oder alternativen musikalischen Feldern bewegen und nicht unbedingt den Vorstellungen der sogenannten “Mainstream-Medien” entsprechen. Dadurch leistet FM4 einen wesentlichen Beitrag zur Diversität im österreichischen Musikleben, der aus Sicht des Senats der mdw absolut unverzichtbar ist.

Für den Senat der mdw

Univ.-Prof. Mag. Johannes Marian
Vorsitzender

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