STATEMENTS ZUR CORONA-KRISE – WIE GEHT ES DER HEIMISCHEN MUSIKSZENE? (TEIL 4)

Seit 16.März dürfen aufgrund der Corona-Krise in Österreich keine Veranstaltungen mehr stattfinden. Die heimische Kulturszene befindet sich im Ausnahmezustand. mica – music austria hat nachgefragt, wie Musiker*innen und Veranstalter*innen, Agenturen, Labelbetreiber*innen und Kurator*innen mit der derzeitigen Situation umgehen. 


Johannes Maria Staud (Komponist)

Johannes Maria Staud (c) Carolina Frank
Johannes Maria Staud (c) Carolina Frank

mehrfach habe ich versucht, etwas für euch zu schreiben, aber ich bin immer und immer wieder gescheitert. eigenartig.

entweder konnte ich meine gedanken nicht konzise genug fassen oder das, was ich sagen wollte, wäre viel zu umfangreich, zerfasert, ausufernd geworden.

neben dem fernunterricht mit meinen kompositionsstudenten am mozarteum in salzburg, dem kümmern um meine beiden kleinen söhne, dem meistern des alltags gemeinsam mit meiner berufstätigen frau und natürlich dem komponieren (derzeit ein oktett, das im november in japan uraufgeführt werden soll), bleibt auch gar nicht so viel zeit wie erhofft. fürs lesen, musik entdecken, textschreiben etc.

bei mir mussten bis dato drei uraufführungen, darunter ein schlagzeugtrio für martin grubinger, ein ensemblewerk fürs ensemble phace und ein trio für flöte, fagott und klavier für silvia careddu, sophie dervaux und eloïse bella kohn daran glauben, sie wurden abgesagt (bzw. verschoben). zwei schwerpunkt-residencies bei musikfestivals wurden ebenso abgesagt (hoffentlich können auch sie verschoben werden…), sowie einige weitere konzerte, lectures und reisen (u.a. nach köln, dresden, sarajevo und paris). wissend, dass es vielen kollegInnen schlechter als mir geht, ihre berufliche und finanzielle situation wesentlich prekärer ist, muss ich mich sehr über die untätigkeit (und/oder unfähigkeit) der politik im kulturland österreich ärgern, für eine angemessene soziale absicherung der kreativen szene zu sorgen. ohne unsere kultur, unsere künstlerInnen, interpretInnen, festivals sind wir nicht viel, bleibt von der identität österreichs nicht allzu viel übrig – sogar schifahren können andere mittlerweile besser. zwischen schwarz-türkisem newsspeak und grünem schachtelsatz-geschwurbel werden künstlerInnen oft hängen gelassen und mit allgemeinen floskeln abgespeist. die hilfsfonds sind häufig zu bürokratisch angelegt und zu klein dotiert. solidarisch mit anderen finanzschwachen gliedern der gesellschaft wäre es nun höchst an der zeit, ein bedingungsloses grundeinkommen für alle anzugehen. noch fehlt der politische wille, aber die zeit ist reif.


Robin Klengel (Forum Stadtpark)

Robin Klengel (c) Clara Wildberger
Robin Klengel (c) Clara Wildberger

Wie alle anderen Veranstaltungsorte ist das Forum Stadtpark von der Covid-19 betroffen. Seit Mitte März finden bei uns keine Veranstaltungen statt. Nachdem der überwiegende Teil unserer Musikveranstaltungen in unserem eher kleinen Keller stattfindet und sich bei Aufgängen und Toiletten unmöglich die Abstandsbeschränkungen einhalten lassen, planen wir auch bis auf weiteres keinen Veranstaltungsbetrieb. Lediglich unsere aktuelle Ausstellung wird in wenigen Tagen zu besichtigen sein.

Zum Glück konnten wir einige unserer Mitarbeiter*innen in Kurzarbeit schicken und haben gute Aussichten auf Zuschüsse aus einem Härtefall-Fond, wodurch das Forum nicht in unmittelbaren, finanziellen Nöten ist. Es ist uns daher sehr wichtig, auch die Künstler*innen und geringfügig Beschäftigten nicht fallenzulassen. Wir wissen, dass sehr viele in unserem Feld gerade große Existenzängste plagen und bemühen uns darum, Anstellungsverhältnisse aufrecht zu erhalten und Ausfallshonorare zu zahlen.

Wir beobachten derzeit einen gewissen „Run“ auf digitale Ersatzformate wie Streams, Video-Konferenzen oder ganze Online-Festivals, was mittlerweile – neben dem ohnehin schon vorhandenen Kulturprogramm im Internet – zu einem richtigen Überangebot geführt hat. Um ehrlich zu sein sind wir da ein bisschen vorsichtig. Viele Veranstaltungen leben davon, dass sie live und vor Ort passieren, und dass man mit anderen Menschen einen physischen Raum und damit auch ein sinnliches Erlebnis teilt. Es ist klar, dass man vieles, das bei uns stattfindet, also nicht wirklich befriedigend in den digitalen Raum übertragen kann. Wenn, dann gleicht das eher einem symbolischen Akt. Das heißt, wir arbeiten zwar schon an solchen Formaten und experimentieren damit, wollen aber nicht alles auf Biegen und Brechen in den digitalen Raum zwängen. Wenn schon digital, dann wollen wir auch wirklich die Stärken der digitalen Übertragung nutzen und etwas Neuartiges probieren.

Darüber hinaus fällt uns auf, dass gerade im Moment sehr viel Programm in den Herbst verschoben wird. Das halten wir für enorm gefährlich, denn der im Kulturbetrieb ohnehin schon krasse Wettbewerb um Aufmerksamkeit und Publikum bei gleichzeitiger kollektiver Überforderung der Kunstschaffenden droht sich noch einmal zu verschärfen. Hier arbeiten wir einerseits an einer Vernetzung mit den anderen Häusern – denn schließlich haben wir alle dieselben Probleme und können diesen nur kollektiv begegnen. Und niemand braucht im Herbst dann doppelt so viele Konzerte, Ausstellungen oder Lesungen – wer soll denn da hingehen?

Andererseits arbeiten wir kulturpolitisch daran, die Lage zu entspannen und Druck herauszunehmen. Sowohl den Politiker*innen, als auch den Kulturschaffenden muss klar sein, dass im Moment einfach Veranstaltungen entfallen, und dass nicht alles digital stattfinden oder verschoben werden kann. Wenn die kulturelle Landschaft keine allzu schlimmen Schäden davon tragen soll, ist die einzige Lösung, dass die Finanzierung von Projekten und Programmen auch gewährleistet bleiben muss, wenn diese nicht stattfinden können. Dies zu vermitteln, bemühen wir uns auf politischer Ebene.


Dominik Uhl & Michael Marlovics (NOISE APPEAL REC.)

Dominik Uhl, Michael Marlovics (c) Kurt Prinz
Dominik Uhl, Michael Marlovics (c) Kurt Prinz

Covid 19 hat Einfluss! Den wird dieses Virus, von dem wir alle so wenig wissen, aber mächtig Angst haben (sollen), noch lange haben. Auf uns alle. Auf unser tägliches Leben, aber auch auf unsere Brotberufe und auf die Firmen, die wir betreiben. Und natürlich hat „die Krise“ auch Einfluss auf Noise Appeal Records, das wir zwar nur im „Nebenberuf“ betreiben, aber doch.

Was heißt das schon „Nebenberuf“? Klar sind wir in der glücklichen Position, dass unser Auskommen nicht von Erfolg und Misserfolg des Labels abhängig ist. Trotzdem sind wir natürlich unseren Künstler*innen verpflichtet und wollen nur das Beste für sie. Und dafür arbeiten wir für sie. Viel von dieser Arbeit verpufft nur zurzeit im Nirgendwo, denn wie alle Labels dieser Größenordnung und musikalischen Ausrichtung sind auch wir von den Verkäufen und der Aufmerksamkeit, die durch Konzerte generiert werden, abhängig. In erster Linie. Der Verkauf über den stationären Handel bzw. über Onlineportale für physikalische Produkte ist bei den meisten unserer Bands zwar vorhanden, aber zum Teil vernachlässigbar – was natürlich schade ist. Deshalb aber auch der temporäre Ausfall dieser Vertriebsmöglichkeit, derr jetzt nur bedingt Einfluss auf uns hat. Die Frage bleibt natürlich stehen, wie das alles denn weitergehen kann bzw. soll, wenn die Möglichkeiten für Konzerte noch länger ausfallen. Und davon ist leider auszugehen. Wenn man z.B. Statements von Joachim (Herausgeber OX Fanzine) liest, dann ist wohl davon auszugehen, dass es vor 2021 kein Live-Comeback geben wird. Zumindest nicht für größere Shows. Eventuell haben wir, die wir im DIY-Kosmos verwurzelt sind, da noch Glück und diese Strukturen sind früher verfügbar? Aber selbst wenn kleinere Clubs und Venues wieder aufsperren wird es für uns und unsere Künstler*innen sehr hart werden. Es wird zu einem regelrechten Sturm auf die Venues kommen – verständlicherweise. Es werden wohl die in unserem kleinen Markt in Österreich etablierten Platzhirschen den Vorzug bekommen, weil sie in ihren Rostern dann auch den einen oder anderen Act haben, der ein Ausverkauft-Schild garantiert. Heißt für die anderen dann wiederum hinten anstellen.

Wir können also das Jahr 2020 schon mal als „gegessen“ ansehen. Das betrifft auch Pläne, die wir hatten – wie einen weiteren Schritt in Sachen Professionalisierung des Labels zu setzen, konkret: die Verschiebung der zeitlichen Ressourcen Richtung Label. Es betrifft aber auch die Veröffentlichungen von Bands, die auf gewachsene und etablierte Clubstrukturen zurückgreifen müssen, denn nicht jede Noise Appeal-Band kann oder will im DIY-Segment, dem besetzten Haus oder dem Punker-Schuppen spielen. Wo wir dann wieder beim weiter oben erwähnten Hinten-anstellen sind: Denn die Clubs, die diese Krise überleben werden – und so traurig es ist, es werden nicht alle überleben – werden sich vor Anfragen nicht retten können und dann greift, auch verständlich, das klassische Marktgesetz der Nachfrage: der heiße, gehypte Scheiß wird als erstes dran kommen. Die Band, die sich seit 10, 15 und mehr Jahren im Untergrund den Arsch abspielt, wird warten müssen. Wird die Band das dann überleben?

Es ist natürlich nicht alles so negativ wie es auf den ersten Blick aussieht. Wir haben Zeit, Dinge zu überdenken. Wir können unsere Zugänge zu unserem Leben hinterfragen und aus der Vergangenheit lernen. Wir können uns auch – und das tun wir mit ganzem Herzen – über jedes Stück Musik freuen, das wir mit Noise Appeal veröffentlichen dürfen. Und da kommt heuer einiges. Manches, das wir für 2021 geplant hatten, kommt nun schon dieses Jahr, anderes, das wir für heuer geplant hatten, kommt erst 2021.

Fazit: Wir nehmen die Situation wie sie ist. Groß was daran ändern können wir nicht. Es ertragen schon. Aber warum ertragen? Stimmt doch nicht: positiv voranschreiten, Pläne konkretisieren, neu denken und dann mit Verzug von ein paar Monaten oder einem Jahr umsetzen. Mit aller Energie, die wir haben, unsere Künstler*innen unterstützen und den Weg so gehen, wie wir es für richtig halten. Das machen wir seit 17 Jahren und machen das mindestens noch 17 weitere Jahre. So ein Virus wird uns nicht aufhalten weiter zu machen.


Thomas Grill (MDW/elak, komponist & Musiker)

Thomas Grill (c) Lisa Truttmann
Thomas Grill (c) Lisa Truttmann

Das Zusammenbrechen der Gewissheiten, von denen man insgeheim gewusst hat, sie sind nur Oberfläche, ist befreiend. Lächerliche, sogenannte Verpflichtungen – stillgelegt durch leblose Partikelchen. Die Hoffnung, es würde sich daraus zwangsläufig ein ganzheitlicheres Verständnis der Einbettung des Menschen in den Gesamtorganismus Erde ergeben, keimt zart, aber ist wohl doch wieder zu träumerisch. Man könnte das Pflänzlein beim Schopf packen und alle und alles endlich, beinahe unbemerkt, dem Diktat des Wachstums entziehen. Es wird nicht sein. Lieber die Geräusche des Flanierens und den Anblick des herrlichen, tief azurblauen Himmels genießen.

Gar nicht erst zur Umarmung ansetzen. Ein Meter Abstand ist viel, sogar im Vorbeigehen. Habe ich den Hauch eines Atems gespürt? Zuhause angekommen aus der verseuchten Stadtumgebung: Kleidung wechseln, die Hände, auch das Gesicht richtliniengemäß waschen. Die Kinder wollen aber nicht, ihre Hände sind schon rissig, die Zeit wird ihnen lang. Schon wieder diese faden Schulaufgaben, was, von Orff muss ich etwas anhören? Die Apokalypsensimulation wertet aus: die Wahrscheinlichkeit viraler Erkrankung vs. psychische Resilienz. Das Vorzimmer riecht nach Chlor.

Die vertrauten Gesichter der Studierenden am Bildschirm, sie wirken nicht unglücklich vor ihren Regalen und Wänden, eher erstaunt. Wir diskutieren akustische Pendants von Bobs Zitat aus “Down by Law”, “to look at the window”, oder “out the window”. Was wird an an unsere Bildschirme, an unsere Fenster projiziert? Man erinnert sich an die “Truman Show“, wann kann man endlich wieder hinaus, der Inszenierung der Pressekonferenzen entkommen? Immerhin, der geforderte virtuelle Unterricht gibt Struktur, es funktioniert gar nicht schlecht, man wird sich noch eine Weile damit arrangieren müssen. Wir überlegen uns dann noch, wie man die digitalen Streams mit adäquaten Konzepten bespielen kann. Es gibt auch ein Danach. Vielleicht haben wir etwas daraus gelernt.

Sobald die Kinder schlafen, sind die Abende länger als sonst. Das Privileg staatlich finanzierten Einkommens in einer überlebensunnotwendigen Nische erzeugt schlechtes Gewissen, die Forschung kommt voran. Leider wieder keine Musik gemacht. So spät schon, hoffentlich werde ich nicht von Streit geweckt.


Marlene Engel (hyperreality)

Bild Marlene Engel
Marlene Engel (c) Apollonia Theresa Bitzan

Ich schließe mich Herbert Föttinger, Direktor des Theaters in der Josefstadt, an: „Das wichtigste wäre.. dass endlich Herr Vizekanzler Kogler und Frau Staatssekretärin Lunacek mich anrufen würden…“.

In der elektronischen Musik ist es für aufstrebende Musiker_innen schon vor Covid19 schwer gewesen, sich am Musikmarkt Raum zu schaffen. Alternativen zum Plattform-Kapitalismus gibt es kaum. Zentralisierte Anbieter_innen, die den Musiker_innen einen Witz pro Stream überweisen, wie Spotify und Youtube, sind fast unumgänglich. Zur Promotion muss man die Datengigant_innen Facebook, Intragram und co. gratis mit Content bespielen und dort meist als Einzelkämpfer_in unter dem Wappen von „independent music” und „collectivity” gegen die besten Kolleg_innen antreten. Hyperreality Festival ist davon nicht ausgenommen. Ohne einen soliden Social Media Auftritt wäre die Promotion beim Start ins unabhängige Festivaldasein auch für uns schwer geworden. Esther Straganz, Propagandachef und ich, Bürgerkurator versuchen das Medium subversiv zu nutzen. Die Einnahmen der Gesichtsmasken, die wir zusammen mit WienerUnart produzieren, werden unter dem Motto #teamlesbos verkauft und an das Flüchtlingslager Moria gespendet. Das ist unser Kommentar zur „Kampagne” Team Österreich, die sich auch in der Kultur immer breiter macht und ideologisch verwerflich und gefährlich ist. Kultur hört nicht an Staatsgrenzen auf, Solidarität ebensowenig. Die Masken stecken seit Wochen wegen Auflagen und Zollproblemen fest. Sobald klar ist wieviel China und Österreich bei unserem Versuch der nachhaltigen Einhaltung der Covid-19 Vorschriften gern mitschneiden möchten, gibt es sie endlich zum Verkauf.

Zum Leben reichen die über zentralisierte Plattformen generierten Einnahmen für Musiker_innen jedenfalls nicht aus. Live-Shows müssen daher für (Pi mal Daumen) 60 bis 90% der übrigen Einnahmen herhalten (wenn man überhaupt vorhat, ohne Nebenjob zu leben). Für die Nutzer_innen von zb. Spotify kann es auch keine Überraschung sein, dass etwas nicht stimmt, wenn man um 10USD pro Monat jedes Album am Planeten hören kann. Und für alle, die sich über ein wenig Geld für das Abspielen ihrer Spotify-Playlists freuen: Bot-kuratierte Playlists sind bereits verfügbar. Wer Platten produziert weiß (wie Stefan Juster zb. hier erzählt), dass diese bei der beliebten 500-1000 Stk Auflage im Bestfall kostendeckend sind.

Die Rechnungen gehen für die subkulturelle Szene leider nicht auf. Eine Tatsache die gerade jetzt, wo der Live-Sektor als Haupteinnahmequelle komplett wegfällt, bittere Realität wird. Ich persönlich finde es problematisch, dass gerade die Musik-Szene die ist, die mit dem Aufkommen der Ausgangsbeschränkungen vorgeprescht ist, um unter dem Motto „Umdenken” den Umzug der Szene ins Internet vollendet. Die werbefinanzierten Plattformen bekommen die Inhalte nun oft gratis zur Verfügung gestellt. Wichtig wäre eine Auseinandersetzung mit dem eigentlichen Status-Quo gewesen. Ich habe das Gefühl, die bisherigen Probleme werden 1:1 ins Netz verlagert.

Die aktuelle Krise ist für mich ein Beweis dafür, dass virtuelle Online-Formate kein Ersatz für Live-Performances sind. „Online ist kein Ersatz für Community” haben wir im Programmheft der ersten Auflage von Hyperreality 2017 schon geschrieben. Wir haben das Festival mitunter deshalb von Anfang Juni auf 19.- 22. November 2020 verlegt. Das Team und ich stehen hinter dieser Entscheidung, überlegen aber natürlich was passieren soll, wenn der neue Termin wieder platzt. Eine zweite Verschiebung kommt allein aus Solidarität gegenüber den Musiker_innen und Mitwirkenden eigentlich nicht in Frage. Wenn es bei den aktuellen Auflagen bleibt, müsste ich das Festival wohl als Wirtshaus anmelden und alle auf den Sessel tanzen oder fünf Flugzeuge sternförmig um eine Drehbühne arrangieren:

https://www.facebook.com/kupfooe/photos/a.182886836951/10158316490491952/?type=3&theater

Welche Bedingungen hier oder international (Reisebestimmungen) im Herbst gelten, ist unklar. Das macht auch die Planung vorerst schwierig bis unmöglich.

Im Zentrum der Musik steht jedenfalls die Beteiligung. Es ist kaum Auszumalen, welchen Schaden eine langfristig negative Entwicklung des Live-Sektors, vor allem auf die subkulturelle Musikszene haben wird. Spenden und Crowdfunding-Kampagnen werden nicht reichen. Die Prämisse ist Hilfe vom Staat. Zurück also zum Anruf von Lunacek und Kogler sich bei mir zu melden – alle “Hochkultur”-Wahnvorstellungen beiseite: Wer wird die Musik nach Außen vertreten? Wo landen die Anrufe der Entscheidungsträger_innen? Welche Expert_innen werden befragt? Ich glaube, eine Art Gewerkschaft wird wichtiger sein denn je. Es gilt eine diverse, kleinteilige Szene zu vertreten, die aus unterschiedlichsten Rechtspersonen und Protagonist_innen besteht.

Und wie es mir geht? Ich kann es kaum abwarten in einem dreckigen Kellerloch verschwitzt vor einem gigantischen Subwoofer an meiner Begleitung zu kleben, um beim Tanzen den gebrandeten Hörschutz in den Boden zu treten.


STATEMENTS ZUR CORONA-KRISE – WIE GEHT ES DER HEIMISCHEN MUSIKSZENE? (TEIL 1)

STATEMENTS ZUR CORONA-KRISE – WIE GEHT ES DER HEIMISCHEN MUSIKSZENE? (TEIL 2)

STATEMENTS ZUR CORONA-KRISE – WIE GEHT ES DER HEIMISCHEN MUSIKSZENE? (TEIL 3)