stART 2018 – Hymnen und Lieder des 21. Jahrhunderts

Das seit 2009 existierende stART-Festival hat ein Produktionsprinzip entwickelt, bei dem Neue Musik als Teil eines interdisziplinären Projekts verstanden wird. Für die ARGEkultur und das oenm als Träger*innen von stART geht es vor allem um die Möglichkeiten, zeitgenössische, aktuelle Musik in wechselnde, neue Kontexte zu setzen. Auf dem diesjährigen Programm von „stART – Festival neuer Musik“, welches an drei Tagen (21., 22., 25.9.2018) über die Bühne gehen wird, stehen 18 Uraufführungen unter dem Generalthema „Hymnen und Lieder des 21. Jahrhunderts“.

Dabei präsentieren neun Autorinnen und Autoren (Birgit Birnbacher, Marko Dinic, Yamen Hussein, Markus Köhle, Elke Laznia, Niklas L. Niskate, Alexandra Pazgu, Mercedes Spannagel, Sophia Szymula) sowie neun Komponistinnen und Komponisten (Alexander Bauer, Johanna Doderer, Marco Döttlinger, Amr Okba, Elisabeth Naske, Josef Ramsauer, Seda Röder, Wolfgang Seierl, Shane Woodborne) ihre ganz speziellen Entwürfe entlang der mannigfaltigen Auslegungsmöglichkeiten des Festival-Mottos.

Konkret geht es dabei um szenische Konzerte mit neun Musikerinnen und Musikern und neun Sängerinnen und Sängern, mit neuen Texten und neuer Musik bei denen „Hymnen und Lieder, in denen Fragen nach dem Miteinander in unserer Gegenwart verhandelt werden“ im Mittelpunkt stehen werden.

Allein die österreichische Bundeshymne beinhaltet (trotz mittlerweile geschlechtergerechten Sprache) noch jene Menge ideologischer Minenfelder. Denn schon in der ersten Strophe („Land der Berge, Land am Strome / Land der Äcker, Land der Dome / Land der Hämmer, zukunftsreich! / Heimat großer Töchter und Söhne, / Volk, begnadet für das Schöne, / Vielgerühmtes Österreich. / Vielgerühmtes Österreich.“) wird ein geradezu mythischer (Lebens-)Raum angerufen: Land, Land, Land, Land, Land, Heimat, Volk, Österreich, Österreich!

Für das diesjähriges stART- Festival ergeben sich daraus folgende Überlegungen: „Wenn Sprache, in diesem Falle gesungene Sprache, Denken, Handeln und Sein beeinflussen – ist dann dieses ‚Land’ nicht auch der fruchtbare Boden, auf dem gerade das Unkraut völkisch-nationalistischen Denkens wieder in voller Blüte steht? Die faktische Realität sieht vielerorts dennoch und – trotz aller konservativen bis reaktionären Anstrengungen – noch immer anders aus: Ethnische, geschlechtliche, kulturelle und religiöse Diversität prägt unsere globalisierte, vernetzte Gesellschaft…“

So sollen die Kompositionen auch der Frage nachgehen, wie Hymnen für eine pluralistische Gesellschaft jenseits von „Land, Land, Land“ („Wir! Wir! Wir!“) klingen könnten? „Könnten diese Hymnen nicht vom Zwischenmenschlichen handeln statt von Staaten und Völkern? Und gibt es nicht alltägliche, kleine, widerständige Dinge, die uns alle betreffen und uns genauso miteinander verbinden, egal welcher Nationalität wir angehören? Ließen sich diese Dinge nicht auch in Liedern besingen?“, so das stART-Festival in seiner Presseaussendung.

Für 2018 bedeutet das: Neun Autorinnen und Autoren unterschiedlichster Gattungen, Sprachen, Herkunft und unterschiedlichsten Alters haben Texte für Hymnen und Lieder verfasst; neun Komponistinnen und Komponisten zeitgenössischer Musik haben diese Texte vertont; neun Musikerinnen und Musiker des oenm und ein neunköpfiger Chor bringen die Hymnen und Lieder zu Uraufführung.

stART 2018 stART – Festival neuer Musik

„Hymnen und Lieder des 21. Jahrhunderts“
Eine Koproduktion von stART, oenm und ARGEkultur

Texte von: Birgit Birnbacher, Marko Dinic, Yamen Hussein, Markus Köhle, Elke Laznia, Niklas L. Niskate, Alexandra Pazgu, Mercedes Spannagel, Sophia Szymula 

Kompositionen von: Alexander Bauer, Johanna Doderer, Marco Döttlinger, Amr Okba, Elisabeth Naske, Josef Ramsauer, Seda Röder, Wolfgang Seierl, Shane Woodborne

Fre, 21.09.2018, 20.00
Sam, 22.09.2018, 20.00
Die, 25.09.2018, 20.00

ARGEkultur
Ulrike-Gschwandtner-Straße 5
5020 Salzburg

Link:
ARGEkultur Salzburg